Riester hatte die Kapelle zu jeder Zeit fest im Griff. Foto: Schrader Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Jugendkapelle Wolfach begeistert beim Jahreskonzert ihr Publikum mit Klassikern und Filmmusik

Musikdirektor Joachim Riester ist es gelungen, die Mitglieder der Jugendkapelle Wolfach zu einer beachtenswerten Leistung zu beflügeln. Beim Jahreskonzert begeisterten sie das Publikum.

Von Frank Schrader

Wolfach. Mit ihren 55 Mitgliedern, darunter sechs Neuzugängen, hat die Jugendkapelle Wolfach am Samstag in der Festhalle ihr Jahreskonzert absolviert. Die Leitung lag in den bewährten Händen von Musikdirektor Joachim Riester, dem es gelang, seine Zöglinge zu beachtenswerten musikalischen Leistungen zu beflügeln.

Gleich die "Ouverture to a new Millennium" von Ed Kuckeby verdeutlichte die besonderen Qualitäten dieses Klangköpers: eine überragende Genauigkeit, gepaart mit einem stets fehlerfreien Spiel.

Ein abwechslungsreiches Stimmungsbild aus der Indianerzeit lieferte "Where the river flows" von James Swearingen, das allen Registern reichlich Gelegenheit bot, mit ihren jeweiligen Qualitäten zu glänzen.

Nicht immer erschloss sich dem Hörer in Jacob de Haans "Ross Roy" der programmatische Zusammenhang zu dem darin geschilderten Leben an einem australischen College. Doch wie stets bei diesem Komponisten zeichnete sich das Stück durch den exzellenten Zuschnitt der einzelnen Partien auf die Instrumente aus. Den Untergang von Pompeji schilderte die Kapelle in Mario Bürkis gleichnamigen Stück mit großem lautmalerischen Geschick vor allem des Schlagwerks.

Nach diesen eher sinfonisch geprägten Werken widmeten sich die jungen Musiker dem Unterhaltungsgenre, beginnend mit der Titelmelodie zu "Jurassic Park", jener legendären Dinosauriertrilogie, die jüngst im Kino ihre Fortsetzung fand. Die flotten orientalischen Weisen aus dem Film "Aladdin" leiteten über zu Bill Contis berühmten "Gonna Fly now" aus dem ersten "Rocky"-Film. Hier verstand es der Dirigent, die dem Stück innewohnende Dynamik in besonderer Weise zu betonen und die wechselseitigen Einsätze der Instrumente wie die Fausthiebe eines Boxers erscheinen zu lassen.

Im Medley "All time Favorites" mit Hits aus den 60er- und 70er-Jahren zeigte sich wiederum Riesters hohe Gestaltungskraft, der die Kapelle zu jeder Zeit fest im Griff hatte und mit großer analytischer Schärfe jedes Detail des musikalischen Satzes mit der Präzision eines Uhrwerks ablaufen lief.

In der ersten Zugabe kamen auch die Freunde traditioneller Blasmusik zur ihrem Recht mit dem Marsch "San Carlo" von Oskar Tschuor. Mit dem mitreißenden "I feel good" von James Brown verabschiedete sich die Jugendkapelle vom begeisterten Publikum.