Ein Angestellter der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg läuft am Mittwoch in Freiburg bei einer Verdi-Protestaktion über einen symbolischen roten Teppich. Foto: dpa

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder fordern mehr Geld. Am Mittwoch gab es deshalb erneut Warnstreiks: An der Hochschule Aalen, an der Uni in Freiburg und bei einer Kundgebung in Heidelberg.

Heidelberg - Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst im Südwesten machen weiter Druck. Wegen des Tarifkonflikts versammelten sich am Mittwoch unter anderem in Heidelberg und Freiburg Hunderte Mitarbeiter. Für Donnerstag kündigte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Unterrichtsausfall wegen der Protestaktionen an.

Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi kamen in Heidelberg am Mittwoch rund 300 Beschäftigte aus dem Rhein-Neckar-Gebiet zu einer Kundgebung am Universitätsplatz. Aufgerufen waren unter anderem Beschäftigte des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden in Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis), Mitarbeiter von Autobahnmeistereien und Hochschulmitarbeiter aus Mannheim und Heidelberg. „Die Stimmung war kämpferisch“, sagte Peter Erni von Verdi Rhein-Neckar. „Das Thema Betriebsrenten mobilisiert die Menschen unwahrscheinlich.“

An der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg kamen laut Verdi rund 300 Beschäftigte zu einer Kundgebung mit einer Theateraktion zusammen. „Die Leute sind erbost und sauer, sie haben Angst vor Altersarmut“, sagte Gabriele Strnad von Verdi Südbaden. An der Hochschule Aalen diskutierten rund 25 Beschäftigte im Eingangsbereich die Tarifsituation.

GEW fordert Lehrer zum Warnstreik in Reutlingen, Tübingen und Ulm auf

Die Gewerkschaft Verdi fordert für die 800.000 Tarifangestellten des öffentlichen Dienstes, darunter 120 000 aus dem Südwesten, 5,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 175 Euro monatlich. Das Land hat auf Basis von 2014 eine Steigerung von 1,8 Prozent einkalkuliert. Am 16. und 17. März soll es weitere Tarifgespräche geben.

Die GEW hat die angestellten Lehrer in den Regionen Reutlingen, Tübingen und Ulm zu einem ganztägigen Warnstreik am Donnerstag aufgerufen. „Keine Schule wird geschlossen, aber es wird Unterrichtsausfall von 1000 bis 2000 Stunden geben“, kündigte GEW-Landeschefin Doro Moritz an. Die Gewerkschaft rechnet mit mehreren Hundert teilnehmenden Lehrern.

Auch Verdi plant für Donnerstag weitere Aktionen. In Ulm wollen Beschäftigte etwa der Hochschule, der Uni und des Studierendenwerks in einen ganztägigen Warnstreik treten. Die Gewerkschaft rechnet für die Kundgebung am Mittag mit 500 Teilnehmern. In Tübingen wollen rund 200 Beschäftigte unter anderem des Regierungspräsidiums und der Uni die Arbeit niederlegen. In Emmendingen steht ein Warnstreik von rund 100 Beschäftigten am Zentrum für Psychiatrie auf dem Programm.