Das Vorstandsteam zieht ein Jahr nach der Gründung der Bürgerinitiative Bilanz. Foto: Haas

Bürgerinitiative "Radlos" tagt / 80 von 116 Mitgliedern präsent

Oberwolfach (hgh). Bei ihrer Jahresversammlung zeigten die Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) "Radlos – Windvernunft an Wolf und Kinzig" großes Interesse an der aktuellen Entwicklung bezüglich der Errichtung von Windkraftanlagen in der Region. Im Gasthaus 3 Könige waren 80 von 116 Mitglieder sowie Interessierte hingekommen, um sich im Rahmen des Rückblicks die einjährige Tätigkeit der BI ein Bild zu machen.

Danach machte Epple aus Schiltach mit schon einem fast verzweifelt klingenden und mahnenden Appell deutlich, dass die Politik dabei ist, die Menschen der Region heimatlos zu machen, auch ohne dass diese wegzögen. Epple sieht im Bau von riesigen Windkraftanlagen eine Tragödie auf die Menschen zukommen. Was in Jahrzehnten auf dem Sektor Naturschutz aufgebaut wurde, werde in kürzester Zeit zunichte gemacht.

"Es darf nicht soweit kommen, dass die Menschen durch die riesigen Industrieanlagen in ihrer Heimat heimatlos und große Gebiete durch die Verlärmung sogar unbewohnbar werden", so Feger dazu.

Als Vorsitzender der BI erstattete Theo Feger einen ausführlichen Bericht über die Aktivitäten der Vorstandschaft im Verlauf des ersten Vereinsjahres. Wichtig war auch, was Rechner Wilhelm Schmider bekräftigte, als gemeinnütziger Verein anerkannt zu sein, wodurch eingegangene Spenden bescheinigt werden könnten. Laut Schmider machen sie zusammen mit den Mitgliedbeiträgen den Hauptteil der Einnahmen aus, die man auf der Ausgabenseite im Wesentlichen für Anwalts- und Gutachterkosten berappen musste.

So verblieben von insgesamt 8000 Euro Einnahmen nur 404 Euro zum Bilanzzeitpunkt in der Kasse übrig.

Ein schier unglaubliches Pensum an Besprechungen und Beratungen wurde von Feger und Gustl Geiger, der nicht anwesend sein konnte, in den vergangenen zwölf Monaten absolviert. Darüber hinaus sei ein engerer Arbeitskreis ständig im Dauereinsatz gewesen.

Feger verband seinen Jahresrückblick mit Problemen. Es wurde dabei deutlich, wie sehr der Vorsitzende inzwischen – ob seiner Fachkompetenz im Bereich Windkraft oder seiner Fähigkeit, die komplexen Zusammenhänge prägnant zu formulieren – in der ganzen Region bekannt und geschätzt ist, was er auch an diesem Abend unter Beweis stellte und mit Applaus bedacht wurde.

In Vertretung des Bürgermeisters und vom Ratsgremium war lediglich Erna Armbruster (Freie Wähler) in der Versammlung anwesend. Sie musste sich das Pauschalurteil anhören, dass die Ratsgremien rundweg relativ wenig über die Sachverhalte rund um Windenergie und die weiteren Planungen Bescheid wüssten. Dies habe man bei vielen Gesprächen und Beratungen feststellen müssen.

Harsche Kritik übte Feger auch an den Politikern vor allem der Regierungsparteien im Landtag, die auf der einen Seite die Bevölkerung zum Mitsprechen ermuntern, aber dann auf Briefe und Anfragen durch die BI gar nicht antworteten. Lediglich die Bundestagsabgeordente Kordula Kovac sei bezüglich des Schutzabstandes um das BFO tätig geworden. Zu wenig Resonanz käme auch von der oberen Etage des Schwarzwaldvereins.