Wilhelm Bonath (von links), Jürgen Armbruster, Reinhard Sum, Christian Sum zusammen mit Bürgermeister Matthias Bauernfeind Foto: Haas

BLHV: Zäune helfen nicht mehr. Für Landwirte wollen Schulterschluss mit Jägern.

Oberwolfach (hgh) - Enorm wichtig ist es den im BLHV organisierten Landwirten aus Oberwolfach, zu allgemein interessanten Themen ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen auszutauschen. So nahm in der zügig vom Vorsitzenden Jürgen Armbruster vom Dohlenbacherhof auf Hapbach geleiteten Hauptversammlung der Tagesordnungspunkt "Aussprache" breiten Raum ein.

Die Neuwahl des Gesamtvorstands für die nächsten drei Jahre ging hingegen flott über die Bühne. Dabei brachten die zahlreich im "Walkenstein" anwesenden Mitglieder ihr volles Vertrauen in die bewährte Führungsmannschaft zum Ausdruck: Vorsitzende bleiben demnach Jürgen Armbruster vom Hapbach und Reinhard Sum vom Schwarzenbruch. Im Amt des Rechners wurde Christian Sum vom Lehmeshof im Mitteltal bestätigt, während Wilhelm Bonath vom Heitzemeshof im Gelbach weiterhin als Schriftführer amtieren wird.

Sie alle hatten zuvor in ihren Berichten zum Ausdruck gebracht, dass es in der Ortsgruppe gut läuft.

Christian Sum legte einen untadeligen Kassenbericht vor. Mit der beantragten und einstimmig gewährten Entlastung des Vorstands verband Bürgermeister Matthias Bauernfeind die Hochachtung für das, was Landwirte auch unter den Gesichtspunkten Pflege der Landschaft und Tourismusförderung direkt und indirekt leisten. Die Fortsetzung der gemeindlichen Unterstützung für die Benutzung des Mäh- und Mulchgeräts zu günstigen Bedingungen wurde zugesagt. Kleine Änderungen bei den Modalitäten könnten sich nach der Beratung im Gemeinderat ergeben.

Weitere Themen in der engagiert, aber sehr sachlich geführten Aussprache waren der Stand bei den Vorplanungen für den Breitbandausbau, die Bedrohung durch das Jakobskreuzkraut mit seiner Ausdehnung vor allem entlang der Landstraße und die Holzmarktlage. Auf die erneut drohende Gefahr durch den Borkenkäfer wurde warnend hingewiesen.

Mit aktuellen Fotos belegte Jürgen Armbruster außerdem die unermesslichen Schäden durch Wildschweine. Diesbezüglich müsse man sich unbedingt nochmals mit den Jägern beraten. Das Errichten noch so raffiniert gesicherter Zäune helfe praktisch nicht mehr. Bezüglich der anstehenden Kartierungen wurde klargestellt: "Keine Begehung der Grundstücke ohne Vorinformation der Grundstücksbesitzer."

Mit einer Bilderschau wurde auf die veränderte Landschaft sowohl im Wolftal wie auch in den Seitentälern anhand von historischen Aufnahmen eingegangen. Blicke nach Wolfach, Schiltach und Hausach machten den Trend deutlich: Landwirtschaftlich genutzte, mit Streuobstwiesen durchsetzte Gürtel rund um die dicht bebaute Kernsiedlung verschwinden oft gänzlich oder werden zumindest sehr schmal.

Kennzeichnend ist dabei auch, dass es Ende des 19. Jahrhunderts in Oberwolfach mit je 1900 Hektar praktisch ebenso viel Reutfeld wie Wald gegeben hat. Gegenwärtig liegt der Waldanteil bekanntlich bei circa 83 Prozent, bei deutlich über 4000 Hektar.