Foto: Schmider

Layment, Kosmo Bitch und Audio Gun feuern Riffsalven durch Wolfstal. Publikum tanzt und grölt begeistert mit.

Oberwolfach - Die Lempi-Hexen haben am vergangenen Samstag mal wieder zum »Rock im Wald« eingeladen und die Fans pilgerten zahlreich auf den Hexenplatz ins Oberwolfacher Frohnbachtal. Drei Bands heizten dem Publikum bei der 20. Ausgabe der beliebten Konzert-Veranstaltung bis in die frühen Morgenstunden kräftig ein.

Lagerfeuer, gute Musik, diverse Bars, einwandfreies kulinarisches Angebot und eine ganz spezielle Atmosphäre – man fühlt sich als Besucher sofort wohl, wenn man das Gelände des »Hexen Open Airs«, wie das Event im Volksmund genannt wird, betritt. Und auch das Wetter war dieses Mal nahezu optimal.

Wer bereits früh vor Ort war, musste sich etwas gedulden, ehe der Konzertabend begann. Da die Hauptband »Audio Gun« bei der Anfahrt lange im Stau steckte, verzögerte sich der Soundcheck und somit auch der Beginn der ersten Band um mehr als eine Stunde.

Das war ein klarer Vorteil für den Opener »Kosmo Bitch« aus Stuttgart: als sie loslegten, hatte sich bereits eine stattliche Menge an Rockfans vor Ort eingefunden, die normalerweise erst zur zweiten Band eingetrudelt wären. »Kosmo Bitch« warteten mit rockigem Nu-Metal-Sound auf, der nicht zuletzt aufgrund der Stimme der Sängerin an die »Guano Apes« erinnert. Harte Gitarrenriffs und sphärisch-melodischer Gesang bilden die Basis des Sounds der Schwaben. Die Musik war qualitativ ansprechend, in punkto Bewegung und Ausstrahlung der Sängerin ist jedoch noch Luft nach oben. Etwas unterkühlt und gelangweilt wirkte die Frontfrau des Quartetts, dementsprechend wollte der Funke noch nicht so recht auf das Publikum überspringen. Als Warm-Up war’s jedoch völlig in Ordnung.

Deutlich kommunikativer und actionreicher lief das Ganze bei der zweiten Band »Layment« ab. Sänger Marosh Schmidt nahm das Publikum von Beginn an mit ins Boot und sorgte somit für einen Stimmungsaufschwung. Zur Musik des Sechsers aus Herne gehören Progressive- und Power-Metal-Elemente ebenso wie klassische Metalriffs und hymnische Refrains. Auch vor akustischen Folk-Einsprengseln machte die technisch versierte Kapelle nicht halt. Dass die Ruhrpottler über viel Qualität verfügen, zeigen zahlreiche gute Kritiken der Fachpresse. Die einzelnen Songs haben allesamt ein hohes musikalisches Niveau, auch wenn der Band über den gesamten Auftritt hinweg betrachtet etwas die Abwechslung fehlte. Dass der Sound nicht optimal war, störte bei tollen Songs wie »The Seafarer« oder »Another Road« kaum.

Das Feld war nun bestellt für die Hauptband. Als solche konnten die Veranstalter die fränkische Rock- und Metal-Coverband »Audio Gun« verpflichten, welche bereits vor fünf Jahren den Hexenplatz musikalisch und stimmungs-technisch in Schutt und Asche legte. Und auch dieses Mal sollten die Besucher auf dem mittlerweile prall gefüllten Areal nicht enttäuscht werden. Es war für alle Fans etwas dabei. Mit Klassikern, unter anderem von »Iron Maiden«, »Manowar« und »Accept« ging’s los.

Den ersten kollektiven Ausraster vor der Bühne gab es bei einem frenetisch gefeierten »Volbeat«-Dreierpack. »Last Resort« von „Papa Roach“ kam kurz darauf ebenso gut an, wie »Holy Diver« von »Dio« oder der darauf folgende »Metallica«-Doppelpack.

Bei »Rage Against The Machine« und »System Of A Down« wurde kräftig Pogo getanzt. »I Love Rock’n’Roll« stellte eine kurze Verschnaufpause dar, bevor es bei zwei aufeinander folgenden »Rammstein«-Stücken auf der Tanzfläche mächtig zur Sache ging. Das geniale »Fear Of The Dark« (Iron Maiden), »Highway To Hell« (AC/DC) oder »Warriors Of the World« (Manowar) waren weitere Stationen einer kurzweiligen musikalischen Reise.

Gegen Ende einer wieder einmal gelungenen Ausgabe von »Rock im Wald« gab es noch Leckerbissen von »Sabaton«, »Slipknot«, »Pantera« und »Motörhead« zu hören, ehe »Audio Gun« bei der Zugabe »Down With The Sickness« von »Disturbed« die letzten Reserven aus der feiernden Menge herausholte und sich dann unter dem tosenden Applaus der Fans verabschiedete.