Die für drei Jahre wiedergewählte Vorstandschaft des BLHV Oberwolfach mit (von links)": Jürgen Armbruster, Reinhard Sum, Wilhelm Bonath und dem ausscheidenden Roland Haas, Rechner Manfred Schmider sowie Kreisvorsitzender und Referent Ulrich Müller aus Fischerbach. Foto: Haas

Ulrich Müller geht auf Fragen und Probleme der Landwirte ein. Keinen Nachfoler für Roland Haas gefunden.

Oberwolfach - Die Klagen bei den Landwirten sind laut: Man werde zusehends bevormundet und oft mit grotesken Vorwürfen konfrontiert. Das sei manchmal fast nicht mehr zu fassen, hieß es unter anderem bei der jüngsten Versammlung des Badschen Landwirtschaftlichen Hauptverbands BLHV.

Als "Motivator" und "Macher" hatte Vorstandssprecher Jürgen Armbruster den BLHV-Kreisvorsitzenden Ulrich Müller aus Fischerbach vorgestellt.

In einem abendfüllenden Vortrag stellte dieser dann auch seine weithin bekannten und geschätzten Eigenschaften unter Beweis. Eines gelang jedoch auch ihm nicht, nämlich Ersatz für Roland Haas zu finden, der aus eigenem Wunsch aus dem Vorstandsgremium des BHLV Oberwolfach ausschied.

Auch Roland Haas hatte zuvor mit "Engelszungen" vergeblich versucht, einen jungen Berufskollegen für das Vorstandsteam zu gewinnen. So werden in den kommenden drei Jahren nur noch Jürgen Armbruster, Wilhelm Bonath und Reinhard Sum sowie Rechner Manfred Schmider dem Oberwolfacher Ortsverein des BLHV vorstehen.

Wilhelm Bonath hat im Rechenschaftsbericht des Vorstandsteams dargelegt, dass man ungefähr zehn Termine in wechselnder Zusammensetzung wahrgenommen habe, um einerseits die Oberwolfacher Landwirte zu repräsentieren, aber auch, um sich zu wichtigen Themen und Sachverhalten kundig zu machen. Über den soliden Stand der Kasse berichtete Rechner Manfred Schmider.

Bürgermeister Jürgen Nowak fand lobende Worte für die Landwirte. Er stellte mit Genugtuung fest, dass man sich in Oberwolfach noch mit viel Arbeit und Engagement für die einzelnen Höfe einbringe. Mit Sorge verfolge er allerdings, wie Grundeigentum in der Stadt eine ständige Wertsteigerung erfahre, während es im ländlichen Raum oft eher zur Belastung werde.

Zufrieden äußerte sich das Gemeindeoberhaupt auch bezüglich der Zusammenarbeit. Diese bewährte sich in Verbindung mit der Umsetzung von Leader-Programmen, dem Radwegbau durch das Tal und rückblickend auch bei dem rund 7,8 Millionen Euro umfassenden BZ-Verfahren, das nun zum Abschluss komme. Über den Landschaftserhaltungsverband (LEV) versuche auch die Kreisverwaltung, helfend für die Landwirte tätig zu werden.

Zu Beginn der Versammlung hatte sich Jürgen Armbruster beklagt, dass man als Landwirt zusehends bevormundet und oft mit grotesken Vorwürfen konfrontiert werde. Das sei manchmal fast nicht mehr zu fassen. Referent Ulrich Müller ging auf viele dieser pauschal geäußerten Fragen und Probleme, die Jürgen Armbruster aufgezählt hatte, im Detail ein.

Vorweg betonte der Kreisvorsitzende, der auch viele andere Aufgaben in Vertretung für die Landwirte im mittleren Kinzigtal und darüber hinaus wahrnimmt, dass man sich den vielen neuen Herausforderungen der Zeit stellen müsse.

Es sei gut und wichtig, sich immer wieder neu aufzustellen. So könne man durchaus oft neue Ansätze der Wertschöpfung auch auf dem eigenen Hof finden. Es lohne sich, für Neuerungen offen zu sein. Allerdings sei es auch wichtig, zusammenzustehen, um auf politischer Ebene Gehör zu finden.

Kritische Position bezogMüller zum Thema "Landschaftsverbrauch". Er forderte vehement, die bestehenden Flächennutzungspläne zu überarbeiten. Wo immer nur möglich, sollte man – vor allem bei Industrieanlagen – zumindest ein Stockwerk drüber zu setzen und sich nicht endlos auf einer Ebene ausdehnen.

Robert Müller informierte abschließend als Geschäftsführer der FBG über die aktuelle Holzmarktlage und gab einige Tipps vor allem im Hinblick auf die Starkholzernte. Mit einem Geschenk wurde Roland Haas aus der Vorstandschaft verabschiedet.