Viele Interessierte haben die Übung verfolgt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Großübung: 65 Männer und Frauen im Hilfseinsatz beim Oberwolfacher MFO. Hausacher Drehleiter versagte den Dienst.

Oberwolfach - 54 Feuerwehrleute und elf DRK-Helfer aus Wolfach mit ihrem Zugführer Martin Hermann probten am Samstagnachmittag am Mathematisches Forschungsinstitut (MFO) in Oberwolfach-Walke den Ernstfall. Viele Zuschauer hatten aus diesem Anlass den Weg hinauf zur ehemaligen "Villa" angetreten.

Besonders viele Kinder wollten das spektakuläre Ereignis hautnah miterleben. Bei Proben sind sie bekanntlich ausdrücklich eingeladen und auch erwünscht. Treue und interessierte Gäste waren auch viele ehemalige Aktive aus der Altersmannschaft zusammen mit Ehrenkommandant Egon Roth.

Anlass für die Großübung unter Mitwirkung der Freiwilligen Feuerwehr Oberwolfach sowie der Abteilungen der Wolfacher, Schapbacher und Hausacher Feuerwehr sowie der Führungsgruppe Kinzigtal mit ihrem Leiter, Christian Keller, war das 75-jährige Bestehen der Oberwolfacher Feuerwehr. Man hatte sich schon im Vorfeld darauf verständigt, mehrere Aktionen im Laufe des Jahres als besondere Jubiläumsveranstaltungen größer als üblich aufzuziehen. Als nächstes wird das Sommerfest am 2. und 3. August folgen.

Schon wenige Minuten nach Alarmierung traf die Oberwolfacher Wehr bei der Probe mit den beiden Löschfahrzeugen und dem Mannschaftstransportfahrzeug beim MFO ein. Weil durch den angenommenen Brand im Hauptgebäude der Ausgangsbereich und das Treppenhaus sogleich unter Rauch standen, waren die rettenden sechs Personen in verschiedene Richtungen auf Balkone geflüchtet. Einige von ihnen galten zunächst als vermisst.

Die Personenrettung gingen die Einsatzkräfte zuerst an. So drangen sie auch sofort mit Atemschutz in das Gebäude ein. Unmittelbar danach trafen die Wehrleute aus Schapbach mit ihrem Kommandanten Markus Müller und die Wolfacher mit Kommandant Christoph Mayer ein. Beide Abteilungen legten 560 sowie 480 Meter lange Schlauchleitungen von der Wolf hinauf zum Brandobjekt.

Angesichts der Höhe des Gebäudekomplexes war auch die Drehleiter aus Hausach angefordert worden. Leider erwies sich diese nicht als einsatzfähig, weil ein technischer Defekt vorlag, der trotz eifrigen Bemühens nicht zu beheben war. So mussten die Oberwolfacher Wehrleute entgegen der ursprünglichen Planung auch hier einspringen, um zwei der Hilfe harrende Personen zu retten. Im Ernst- und tatsächlichen Notfall hätte man eine Drehleiter aus Zell oder Schramberg anfordern müssen.

Als Statisten waren die Jugendlichen Pia Baumann, Paul, Peter und Max Harter und Sven Mayer sowie Simon Harter im Einsatz. Nach ihrer "Rettung" wurden sie von den Helfern des DRK in Empfang genommen, versorgt und betreut. Die Führungstruppe Kinzigtal hielt sich zurück, um die reibungslose Zusammenarbeit unter den verschiedenen Einsatzgruppen und Wehren zu koordinieren, was reibungslos funktionierte.

So konnte bei der abschließenden Manöverkritik Kommandant Markus Spinner einen erfolgreichen Übungseinsatz bilanzieren. Bürgermeister Jürgen Nowak nahm die Jubiläumsprobe zum Anlass auch den Wehren aus der Nachbarschaft und über die Kreisgrenze hinweg für die ersprießliche Kooperation mit- und untereinander Dank zu sagen.

Interessierter Zuschauer war der neue MFO-Leiter, Gerhard Huisken, der extra seinen Wochenendurlaub abgekürzt hatte.