Beim Open-Air der Lempi-Hexen begeistern "Legal High", "Kambrium" und "Powerlord"

Ungeschminkter und größtenteils knüppelharter Sound hat am Samstag die Bühne mitten im Wald an der Hexenhütte Frohnbach gerockt. Bei angenehmen Temperaturen feierten hunderte Fans bei "Rock im Wald" bis in die frühen Morgenstunden.

Oberwolfach. Gleich von Anfang an drehte der Opener aus Offenburg "Legal High" ordentlich auf und servierte mit fettem Gitarrensound erdigen Hardrock. Die raue Stimme von Frontmann Simon Weber, der barfuß und in kurzen Hosen auftrat, kam besonders bei den Balladen zur Geltung.

Legal High

Mit anspruchsvollen Riffs und Licks überzeugte Leadgitarrist "Äxl" Alexander Schmider auf ganzer Linie gemeinsam mit Thomas Nöding an der Rhythmusgitarre. Alexander Hesse (Bass) und Fabian Mattia (Drums) sorgten für die solide rhythmische Basis. In ihrem Repertoire hatten sie aktuelle Stücke, die Appetit auf ihr neues Album machten. Während sich Legal High stilistisch in die Bandbreite zwischen Rock und Grunge einordnen ließ, war das bei der nachfolgenden Gruppe "Kambrium" etwas schwieriger.

Kambrium

Zwar bekamen die Zuhörer waschechten Metal auf die Ohren, aber innerhalb des Genres waren sie nicht ohne weiteres einzuordnen. Einflüsse von Death-, Folk und auch Black Metal mit heftigen Riffs und treibenden Beats ergaben einen facettenreichen Sound und der zentrale Fokus der Gruppe liegt auf der Melodie, was zwischenzeitlich bei vielen der extremen Elemente anderer Metal Bands verloren gegangen ist. Bassist und Sänger Martin Simon lieferte "dröhnende Growls" und "kratzende Screams", die sich mit der klaren, vollen Stimme seines Bruders Karsten vermischten. Die variationsreichen Stücke boten bei aller Härte viele klassische Elemente mit anspruchsvollen rhythmischen Wechseln. Drummer Fabian Chmiel überzeugte mit präzisen Blast-, Beats und aufregenden Fills, Keyboarder Jan Hein sorgte für epische Momente. Gitarrist Maximilian Werner vereinte harte Metalriffs mit klassischen Arpeggien (gebrochener Akkord) und überraschte mit bluesigen Stilelementen. Auch jene, die keine Metal- Fans waren und die musikalisch deutlich härtere Schiene in Zweifel zogen, zollten der Formation Respekt für ihr virtuoses Können.

Powerlord

Die Nachtschicht übernahm Powerlord, die alte Bekannte in Oberwolfach sind. Die sechs Franken begeisterten bereits vor zwei Jahren mit ihrer Bühnenpräsenz und brachten auch am Samstag mit ihrem harten, kompakten Hardrock die letzten Leute in Fahrt und zum abtanzen.

Die Cover Band traf zudem den Nerv des Publikums mit einer aufwendigen Show mit pyrotechnischen Effekten und Hardrock Klassikern wie "Amerika" von Rammstein. Wie beim Original wurde an Show und damit tollem Bühnenbild nicht gespart.

Die Lempi-Hexen zeigten sich mit dem Besuch der 23. Auflage vom Rock im Wald zufrieden. "Wir haben noch nicht alles ausgewertet, aber wir schätzen, so um die 800 Leute waren da und das ist ok in Anbetracht der vielen Veranstaltungen ringsum," meinte der Vorsitzende de Lempi-Hexen, Thomas Wachendorfer, auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten.