Teilnehmer auf "Holz-Hubi" rattert durch die Kurve beim Rouly’n-Fest in Oberwolfach. Zweimal drehte das Mobil mit den riesigen Holzrädern sich um die eigene Achse. Mit Bärenkraft gelang es dem Fahrer jedoch, wieder Schwung aufzunehmen. Foto: Haas

Buntes Treiben bei Sommerfest. Rottweilerin gewinnt Wettlauf. "Saukiste" bekommt Preis für originelle Gestaltung.

Oberwolfach - Zum Start des Rouly’n-Fests am Wochenende im Gelbach hat es mit dem originellen Seifenkistenrennen sogleich einen spektakulären Höhepunkt gegeben. Wie beim Rennen vor zwei Jahren hat die einzige Auswärtige unter sechs Teilnehmern gewonnen.

Siegerin des Wettbewerbs war Leonie Harschagi aus Dietingen bei Rottweil.

Bezüglich der Originalität der Fahrzeuge fiel es dem Leiter des Organisationsteams, Ralf Sum, schwer, den Sieger zu ermitteln. Schließlich wurde per Lautstärke des Beifalls durch die zahlreichen Zuschauer, die bunt bemalte "Saukiste" der Volkstanzgruppe preisgekrönt. Manuel Armbruster war beim Rennen als ein die Sau jagender Schlachter mit dem Moped in originaler "Metzgerkluft" hinterher gehetzt.

Von der Piste weg hat Winfried Groß wieder gleich mit aktuellem Bildmaterial die Urkunden gedruckt. Hinter Harschagi aus Rottweil belegte die Fahrer- und Bastlergruppe aus Philipp Armbruster, Elias Bonath und Leonhard Müller den zweiten Platz, gefolgt von Tim Schmieder.

Zwei Runden zählen

Dreimal galt es, die ungefähr einen Kilometer lange Strecke vom Wartehäuschen unterhalb des Bühlhofs bis zum Schillingerhof zurückzulegen. Gewertet wurden jeweils die beiden schnellsten Durchgänge.

Auf der ersten Streckenhälfte konnten die Teilnehmer sich mit Geschicklichkeit den nötigen Schwung holen, um sich schließlich bei der S-Kurve zwischen Backhäusle, Mühle und Schillingerhof mit viel Raffinesse durchzuschlängeln. Hierbei hatte sich denn auch am Berghang, auf Holzbeigen, Veranda und "Trippel" das Gros der Zuschauer angesammelt.

"Hubi" dreht sich

Wohl hatten die Teilnehmer aus den Vorjahren die Erfahrung mitgenommen, die Doppelkurve dezent anzufahren, um danach sturzfrei und lediglich den Staub aufwirbelnd zum Endspurt anzusetzen. Trotzdem drehte es den mit riesigen Holzrädern daher holpernden "Holz-Hubi" zweimal um die eigene Achse. Mit Bärenkraft gelang es ihm jedoch, wieder voll in Schwung zu kommen.

Exot mit Geweih

Das begeistert mitgehende Publikum quittierte einen jeden der Durchläufe mit viel Beifall, ebenso wie die abschließende Vorstellung der sechs Einzelkämpfer und Mannschaften. Die mutigen Teilnehmer wurden allesamt als waghalsige Matadoren gefeiert.

Severin Armbrusters "Waldmobil" imponierte nicht nur durch die Hirschgeweihe und viele andere Details, sondern auch mit Schildhinweisen auf sämtliche Oberwolfacher Wanderziele und Sehenswürdigkeiten.

Der Clou: Nach Alaska – so war zu sehen – sind es vom Gelbach aus 14 725 Kilometer. Vor lauter Freude präsentierte sich Armbruster bei der Siegerehrung mit einem wahren Holzwälder Urschrei als echter "Waldjohle".

Hinterher war im und um das Festzelt bei "Schmieders Loch" frohes Feiern angesagt. Am Sonntag wurde es den ganzen Tag über fortgesetzt. Da haben nicht nur die Gelbacher unter sich, sondern auch viele Bewohner des Tals gesellige Stunden verbracht.

Tolles Ambiente

Sie alle schätzten nicht nur das einzigartige Ambiente, sondern auch die vorzügliche Bewirtung durch die tief im "Gelbe" verwurzelten Serrengeister.

Einmal mehr erwiesen sie sich auch im 22. Jahr ihres Bestehens weit über die Fasnet hinaus als eine verschworene Gemeinschaft, bei der ein jeder tatkräftig anpackt, wenn Hilfe gebraucht wird.

Aus dem Salto beim Rennen vor zwei Jahren mit unsanfter Landung im Gelbach-Bächle hatten die Veranstalter die Lehre gezogen und die Strecke mit Strohballen und Brettern noch perfekter abgesichert. Zudem sorgten die an neuralgischen Punkten stationierten und mit Funkgeräten ausgestatteten Streckenposten für den reibungslosen Ablauf und aktuelle Informationen für das Publikum.