Um die Anschaffung eines solchen Kleintraktors kreiste im Oberwolfacher Rat die Diskussion –­ inklusive Rechenspiele. Symbolfoto: Dorn Foto: Schwarzwälder-Bote

Rat: Beschluss in Oberwolfach verschoben

Oberwolfach (dor). Geometrische Aspekte haben im Oberwolfacher Rat für eine Diskussion über die außerplanmäßige Beschaffung eines Kleintraktors gesorgt. Dieser soll für die Pflege des neuen Kunstrasens eingesetzt werden.

Hintergrund der Überlegung ist: Der Radstand des bisher dafür verwendeten Holders sei schlicht zu breit – so die Auskunft der Fachfirma – um verlässlich in den Ecken des Platzes die Halme wieder aufrecht stellen zu können. Auch könne mit dem alten Traktor das Granulat nicht richtig gelockert werden, womit die Moosbildung und andere Schäden verhindert werden.

Ein Traktor mit kleinerem Radstand müsse her, der – so die Idee des Bauhofs – dann auch gut geeignet sei, im Winter für die Schneeräumung der Gehwege eingesetzt zu werden. Das bisherige Schneeräumgerät sei dafür wiederum zu breit und könnte so auch geschont und einige Jahre länger im Betrieb bleiben. Mit der Option "Winterdienstfunktion" käme der Kleintraktor auf einen Anschaffungsbetrag von 34 000 Euro, dafür stünden im Etat des Bauhofs etwa noch 22 000 Euro bereit. Eine Inzahlungnahme beziehungsweise Veräußerung des Altgeräts für 5000 Euro angenommen bliebe ein außerplanmäßiger Restbetrag, der laut Kämmerer Springmann zu verkraften sei. So weit die Zahlenbasis, die dem Rat präsentiert wurde.

Monika Luxem-Fritsch erinnerte ihre Ratskollegen an die Haushaltsdisziplin beziehungsweise den Umstand, dass die 22 000 Euro aus dem Bauhof-Etat nicht so einfach ausgegeben werden sollten. Denn die Summe sei dafür vorgesehen, dass der neue Bauhofleiter Thomas Klausmann ein Gesamtanschaffungskonzept für seinen Bereich in Arbeit habe. Sie sah aber wie alle anderen Ratsmitglieder auch die Notwendigkeit, dass der neue schöne Platz auch optimal gepflegt werden müsse.

In der regen Diskussion kam die Rede schnell auf ein preisgünstiges Gebrauchtgerät ohne Winterdienst-Funktion. Die Sinnhaftigkeit dieses Mehrwerts erschloss sich angesichts der Standortproblematik wie Salz-Silo im Bauhof an der Walke, Sommer-Standort Sportplatz, Winter-Standort Walke nicht für alle Räte. Klein-Traktor bedeutet auch geringe Geschwindigkeit.

Bevor sich die Räte aber mit Detailrechnungen – wann müsste der Kleintraktor mit einer Geschwindigkeit von 24 Kilometer pro Stunde im Winter an der Walke losfahren, um im Ortsteil Kirche die Gehwege zu räumen – befassten, zog Bürgermeister Matthias Bauernfeind die Notbremse und rief zur zweigeteilten Abstimmung: ob überhaupt ein Kleintraktor mit Winterdienst-Funktion angeschafft werden sollte und wenn, ob dann ein Gebraucht- oder Neugerät.

Darüber wollten die Räte dann aber nicht mehr befinden und der Tagesordnungspunkt wurde einstimmig auf die nächste Sitzung verschoben.