Lilli lebt nun in einem kleinen Zoo. Foto: Heinzmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwabo stellt Tierhalter und die artgerechte Haltung dieser Tiere vor – heute: Katze und Minischwein.

Oberwolfach - Oberwolfach - Gerade zur Weihnachtszeit stehen lebende Tiere ganz oben auf dem Wunschzettel von Kindern, aber auch Erwachsenen. Was mit großer Freude beginnt, endet jedoch oft in Überforderung – und der unüberlegt gekaufte Hausgenosse im Tierheim.

Der Schwabo stellt Tierhalter und die artgerechte Haltung dieser Tiere vor – heute: Katze und Minischwein.

Fips ist ein stattlicher schwarzer Kater, der seit acht Jahren bei Brunhilde Heizmann und ihrem Mann Ralf in Oberwolfach lebt. Wie alle Katzen schätzt er das Gefühl, sein Leben nach eigenem Ermessen einrichten zu können. Der Stubentiger trifft seine Entscheidungen selbst und holt sich seine Streicheleinheiten, wann er will. Bei Heizmanns hat Fips genug Platz in der großzügigen Wohnung, sich mehrere Schlupfwinkel zu erobern. Natürlich hat er im Spiel und aus Neugierde auch schon einiges angestellt: am Sofa Fäden gezogen, die Tapete verkratzt oder Blumentöpfe umgeschmissen. Impfung und Kastration zur Kontrolle der Vermehrung sind für die verantwortungsvolle Halterin selbstverständlich.

Brunhilde Heizmann ist auf einem Hof in Lauterbach aufgewachsen, liebt Tiere und lebt auch gern mit ihnen. Allerdings ist das nicht einfach, wenn man in der Dorfmitte wohnt. Schon für so manchen ihr zugelaufenen "Findling" musste eine andere Bleibe gesucht werden, um ihm ein artgerechtes Leben zu ermöglichen.

Eine Trennung fiel ihr besonders schwer, und zwar die von Minischwein Lilli. Die schwarze Schönheit war ihr von Freunden zum Geburtstag geschenkt worden. Nach anderthalb Jahren aber begann Lilli, in den Wald auszubüchsen. Über das Internet nahm Heizmann Kontakt zu "Schweine in Not" auf. Dort hörte sie erstmals, dass Einzelhaltung von Schweinen gesetzlich verboten ist und die Ausflüge in den Wald wegen der Seuchengefahr durch Wildschweine böse Konsequenzen haben können. Schließlich nahmen Betreiber eines kleinen Zoos Lilli auf und holten noch einen Gefährten dazu. Zweimal im Jahr besucht Heizmann ihre Lilli und freut sich am Glück der Minisau. "Tiere zu verschenken ist eine heikle Sache und man sollte sich vorher genau informieren", weiß Brunhilde Heizmann heute – weder sie noch die Schenkenden waren sich der Bedürfnisse Lillis bewusst.

n Katze: Eine Katze kann bis zu 20 Jahre alt werden. Ist der Besitzer häufig abwesend, sollte über die Anschaffung von zwei Katzen nachgedacht werden. Die Anschaffungskosten sind sehr variabel, je nach Art der Katze von null bis zu mehreren hundert Euro. Rund 11 000 Euro müssen im Schnitt für ein Katzenleben vom Anschaffungspreis über Ausstattung, Ernährung und Tierarztkosten eingeplant werden. Katzen sind bis zu einem gewissen Grad erziehbar, was jedoch nicht mit Hundedressur zu vergleichen ist.

n Minischwein: Ein Minischwein kann bis zu 15 Jahre alt werden. Schweine sind Rottentiere und dürfen nach der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung nicht einzeln gehalten werden. Die Haltung bedarf der Genehmigung durch den Amtsveterinär und muss bei der Tierseuchenkasse gemeldet sein. Minischweine brauchen einen Garten, um genügend Auslauf zu haben. Sie haben einen angeborenen Wühltrieb. Die ausschließliche Wohnungshaltung ist nicht artgerecht. Ein Minischweineleben kostet den Halter im Schnitt rund 15 000 Euro. Die Haltung ist mit viel Arbeit verbunden.