Die Lempi-Hexen haben ihr 55-jähriges Bestehen gefeiert. Foto: sb

Nach Narrenbaumstellen geht närrisches Spektakel weiter. Bruno Fritsch und Reiner Heitzmann zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Oberwolfach - Farbenfroh und spektakulär haben die Oberwolfacher Lempi-Hexen ihr 55-jähriges Jubiläum gefeiert. Unmittelbar nach dem Narrenbaumstellen ging es am vergangenen Samstagabend los.

Im Rahmen des Festakts wurden die beiden ehemaligen Vorsitzenden Bruno Fritsch und Reiner Heitzmann zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die gleiche Auszeichnung erhielten auch die engagierten Mitglieder aus der Gründungszeit Erich Decker, Fridolin Sum, Karlhans Baur, Erich Fritsch und Matthäus Schillinger.

Hexenboss Thomas Wachendorfer begrüßte die zahlreich gekommenen Narrengruppen aus der Umgebung, die sich auch gleich lauthals mit ihrem jeweiligen Narrenruf vorstellten. Anschließend führte Thomas Hafen wortgewandt durch das Programm. Er schaffte es trotz des Gewimmels und Trubels in der Halle bravourös, dass das kurzweilige Programm unter seiner Federführung reibungslos ablief.

Ein schaurig-schöner Hexentanz leitete den Programmteil ein. Spektakulär und höchst spannend zugleich die von Thomas Hafen in Szene gesetzte Sage von der alten Lempi. Fantasievoll wurde die imposante Sagenwelt des Oberwolfacher Schwarzenbruchs präsentiert. Die schauspielerisch hoch begabten Talente aus den Reihen der Lempi-Hexen ließen das historische Ereignis auf der Bühne lebendig werden. Daniel Spinner mimte die "alte Lempi" so grotesk, dass sie wohl kaum ein Maskenbildner hätte treffender darstellen können. Informative Kommentare lieferte als Erzähler "Bertschi" Jürgen Armbruster mit sonorer Stimmgewalt.

Markus Schuler schilderte nicht minder wortgewaltig und gestenreich auf eindringliche Weise, was eine echte Lempi-Hexe ausmacht. Einen anmutigen Hexentanz präsentierten die Halbmeiler. Es folgte ein tongewaltiges Intermezzo der Hofstetter Guggemusik "Simsegräbsler", das die Halle in ihren Grundfesten erbeben ließ. Da sollte noch jemand für eine Steigerung sorgen? Die "Serre bombastics" schafften dies tatsächlich. Die "Serren-Burschen" brachten mit ihrem Can-Can und ihrem unwiderstehlichen Aufritt die Mädchen zu einem enthusiastischem Dauerkreischen. Verstärkt von den "Serren- Damen" kamen sie trotz enger werdendem Zeitfenster um eine Zugabe nicht herum.

Den Programmteil beschlossen die Lempi-Hexen, die nochmals geschlossen antraten, um in voluminöser Präsenz ihr gemeinsames Schlusslied zu singen und den abschließenden Dank von Thomas Wachendorfer und Martin Schillinger auf imposante Art zu umrahmen. Musikalisch mischte dabei schon mal die Formation Audiosix vom Bodensee mit, um mit ihrem tollen Auftritt für die nachfolgenden Stunden das Publikum mitsamt der Halle gänzlich zu vereinnahmen.

Unterstützung war den Lempis über die Rundumhilfe aus dem Kreis der Oberwolfacher Narrenfamilie vor allem von der Narrenkapelle und den "Schnitzpubern" geboten worden. Die sorgten auch auf dem Festplatz in einem zusätzlichen Festzelt dafür, dass es für alle genug zu essen und zu trinken gab.

Vor der Hauptveranstaltung hatte Narrenmutter Martina I. zusammen mit Vize Daniel Schmieder im Beisein der Vertreter aller Oberwolfacher Fasnetsgruppen dem Geburtstagskind ein Geschenk überreicht.