Vom neuen Aussichtsplatz unweit der Haaghütte oberhalb des Hackerloches bietet sich ein schöner Panoramablick. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder-Bote

Revierförster Markus Schätzle führt Begehung mit neuen Bürgervertretern an / Einnahmen höher als geplant

Von Hans-Gottfried Haas

Oberwolfach. Großes Lob für engagierte und gewinnbringende Forstarbeit im Gemeindewald hat es bei der Waldbegehung in Oberwolfach gegeben. Dabei fällt die Jahresbilanz 2013 mit rund 155 000 Euro über Erwarten gut aus.

Bevor die Teilnehmer abschließend in der "Hexenhütte" im Frohnbach die positive Schlussbilanz für das Forstjahr 2013 zogen, hat sich die Verwaltung des Forstamtes Wolfach mit Leiterin Silke Lanninger, dem neuen Büroleiter Felix Supke und Revierförster Markus Schätzle vor Ort im Bereich des Kreuzwaldes oberhalb des hinteren Rankachtales und am Rande des Schwarzenbruchs kundig gemacht. Mit den rund 155 000 Euro an Einnahmen wurde das geplante Ergebnis noch um 11 000 Euro (acht Prozent) übertroffen.

Mit von der Partie waren bei der Waldbegehung am Donnerstag auch die Forstmänner Alfred Bonath, Albert Echle und Ralf Sum.

Markus Schätzle hatte mitten im gemeindlichen Königswald eine "Pinnwand" zwischen den Waldbäumen befestigt, um seinen Sachstandsbericht mit aktuellem Zahlenmaterial belegen zu können. Vor allem ging es ihm darum, den neuen Ratsmitgliedern einen tieferen Einblick in die Bewirtschaftung der Gemeindewälder zu vermitteln.

Nicht genug loben konnte er den Einsatz der Forstarbeiter im außergewöhnlich schwierigen Gelände, das neben der Steillage auch noch gewaltige Hindernisse und somit Erschwernisse bei der Holzbringung durch riesige Sandsteinquader aufweist. Dadurch, dass man sehr routiniert und vor allem auch sicherheitsbewusst vorgehe, konnte nach Abzug von Betriebs- und Verwaltungsausgaben von den Gesamteinnahmen in Höhe von 407 937 Euro noch deutlich mehr erwirtschaftet werden, als man geplant hatte. Vorgesehen waren 43,80 Euro Betriebsausgaben pro Festmeter, tatsächlich waren es am Ende nur 38,30 Euro, so Schätzle.

Die Teilnehmer besichtigten auch noch den neu angelegte Wendeplatz mit 18 Metern Durchmesser. Neben dem Blick auf eine rund 170 Jahre alte Tanne direkt am Wendeplatz galt das Interesse auch einer mit Europäischer Lärche neu aufgeforsteten kleinen Kahlfläche. So soll das Waldbild abwechslungsreicher wirken, sei es durch das frische Grün im Frühjahr oder die schöne Buntfärbung im Herbst. Zudem erweist sich diese Baumart als sehr resistent und durchaus auch nutzbringend. Bei so guten Einnahmen könne man insgesamt 1700 Euro Ausgaben für den Anbau junger Pflanzen, 900 Douglasien und 600 Lärchen, verantworten.

Interessiert waren die Teilnehmer auch an der Schutzmethode gegen das Wild. Es werden drei Drahtenden wie Stacheln nach außen gebogen, damit das Rotwild durch das Abfegen der Geweihe keinen Schaden anrichten kann. Ein unverzügliches Wiederbepflanzen ist vor allem deshalb notwendig, weil sich auf den Kahlflächen der Adlerfarn rasant ausbreiten würde.

Auf der unterhalb verlaufenden Wegtrasse, der weitgehend von der Haaghütte her auch der bekannte Westweg folgt, wurde ein neuer Aussichtpodest geschaffen. Über den Bedarf hinaus haben die Waldarbeiter hier einige weitere Bäume gefällt, um den Panoramablick vom Staufenkopf über das Wolftal bis weit auf die Berge des Südschwarzwaldes auszuweiten. Bergseits wurde eine historische Mauer freigelegt. Sie diente einst als Rampe zum Beladen der Pferdefuhrwerke. Dort sollen künftig ein paar Bänke stehen, um den Aussichtsplatz aufzuwerten. Dieser Platz, so Silke Lanninger, könnte durch die besondere Lage auch deutlich leichter und mit weniger Aufwand längere Zeit offengehalten werden als etwa der Aussichtsplatz am Gütschkopf.

Um Verständnis bat Förster Markus Schätzle die Räte bezüglich einer Ausagbe in Höhe von 20 000 Euro für das Auftragen einer neuen Verschleißschicht. Dies würde 5000 Euro mehr bedeuten als man ursprünglich für die Instandhaltung der Waldwege 2014 eingeplant hatte.