Umzug mit Rekordlänge schlängelt sich durch Oberwolfach / Wagenbauer kreieren Hingucker der Extraklasse

Oberwolfach (hgh). Gut, dass viele Gäste von auswärts gekommen sind, um die Umzugstrasse durch das Dorf beidseitig zu säumen. Die Oberwolfacher, so mochte man meinen, haben sich nahezu alle selbst am großen sonntäglichen Fasnetsumzug beteiligt.

Die Wagenbauer hatte die Schnurrthemen im Eiltempo kreativ umgesetzt. Da ließ der Stammtisch Löns gleich ein gutes Dutzend grüner Dönermänner samt Schirm aufmarschieren, um "Grasles" Überwachungstaktik zu demonstrieren.

Die Mitteltäler blickten voraus auf die Bürgermeisterwahlen. Sie hatten einen aufwendigen Schleudersitz konstruiert, mit dem sie X-, Neinsager- und sämtliche Null-Kandidaten unverzüglich aus dem Tal katapultierten. Ihnen zur Seite standen dabei nicht nur sämtliche Gemeinderatsattrappen, sondern auch der Bauhof samt Kapo mit weißer Lockenpracht.

Für Bürgermeister Jürgen Nowaks Abschied hatten sich die eifrigen Wagenbauer des Stammtisch Kern Kirnbacher Bollenhüte besorgt und schon mal großzügig einen ausgegeben. Opafreuden über Fastnacht waren eine von den Narren mit Verständnis angenommene Entschuldigung, dass der Bürgermeister nicht selbst nochmals auf hohem Sitz durch das Dorf kutschiert ist.

"Saumäßig" im wahrsten Sinne des Wortes ging es mal wieder auf dem Wagen der "Wasserbuebe" zu. Da wurde der geschäftige Hochbetrieb in der Metzgerei Schmider/Müller glossiert, der angeblich dafür sorgt, dass im unteren Ortsteil die Welt morgens ab fünf Uhr nicht mehr so ganz in Ordnung ist. Für musikalischen Schwung sorgten nicht nur die Oberwolfacher Narrenkapelle, sondern auch Musiker aus Schenkenzell und vor allem deren "Dorfbätscher", die es anschließend am Oberwolfacher Dorfbrunnen nochmals so richtig krachen ließen. Ebenso sorgten die St. Romaner Teufel, die Kobaldhexen und die Hexen aus Schenkenzell für Leben entlang der Strecke. Dem Zug vorausgegangen waren die Kinder von Sankt Josef, die ihre Schönheitskönigin stolz durchs Dorf begleiteten.