Die Dreharbeiten in den teilweise engen Gängen der Grube Wenzel machen dem Produktionsteam die Arbeit nicht gerade leicht. Foto: Kevin Lee Foto: Schwarzwälder-Bote

Münchner Produktionsfirma dreht in Grube Wenzel / "Besondere" Drehorte ziehen Regisseur Norbert Lechner an

Von Jan Happle

Oberwolfach. Das Kinzigtal kommt auf die deutschen Kinoleinwände. Derzeit laufen in der Grube Wenzel in Oberwolfach die Dreharbeiten zu dem Kinderfilm "Tom und Hacke". In den kommenden Tagen macht die Filmcrew aus München zudem in der Grube Segen Gottes in Schnellingen und im Simsonstollen in Wittichen halt.

Bereits seit Dienstag sind rund 40 Mitarbeiter der Filmproduktionsfirma "Kevin Lee" in und um die Grube Wenzel im Dauereinsatz, um einen Teil ihres Films in den Kasten zu bekommen. "Tom und Hacke" ist ein Kinofilm für Kinder, der sich an dem Klassiker "Die Abenteuer des Tom Sawyer und Huckleberry Finn" von Mark Twain anlehnt. Darin geht es um drei Kinder, die in der Nachkriegszeit in Bayern um ihr Überleben kämpfen. Als sie einem Schmugglerring auf die Schliche kommen, wittern sie die Chance und versuchen die Schmugglerware, aus einem Versteck zu stehlen, um sie auf dem Schwarzmarkt weiterzuverkaufen. Die zahlreichen Stollen und Gruben im Mittleren Kinzigtal spielen im Verlauf der Geschichte eine entscheidende Rolle. Sie dienen als Schauplatz für die Schmugglerhöhle.

Der Regisseur des Kinderkrimis Norbert Lechner hat die Planungen für den Film bereits vor vier Jahren aufgenommen. Im vergangenen Sommer war er dann im ganzen Schwarzwald unterwegs, um geeignete Drehorte zu finden. "Die Höhlen und Gruben hier im Kinzigtal hatten etwas Besonderes und waren meiner Meinung nach am besten für unsere Zwecke geeignet", sagt Lechner. Neben den drei Hauptdarstellern des Films Xaver-Maria Brenner (Hacke), Benedikt Weber (Tom Sojer) und Julia Forstner (Biggi) werden auch rund zehn Komparsen aus dem Kinzigtal bei den Dreharbeiten mitwirken. Schwarzwald-Guide und Grube-Wenzel-Experte Karl-Heinz Hund wurde von der Münchner Produktionsfirma beauftragt, ältere Menschen für eine Statistenrolle im Film zu begeistern. "Die Aufgabe war gar nicht so leicht", so Hund.

Wenn der Film im kommenden Sommer in die deutschen Kinos kommt, werden die Aufnahmen aus dem Kinzigtal mit einer Spielzeit von einigen Minuten aber nur eine kleine Rolle spielen. "Aus zehn Stunden Arbeitszeit werden bei einer Produktion oft nur drei oder vier Minuten im Film", sagt Aufnahmeleiter Oliver Bauer.