Die Sanierung der Oberwolfacher Festhalle wird die Räte wohl noch eine Weile beschäftigen. Foto: Jehle

Hoher Sicherheitsstandard, hohe Kosten: Oberwolfacher Räte vergeben Auftrag für Brandschutzmaßnahmen.

Oberwolfach - Die Sanierung und der Umbau der Festhalle hält den Oberwolfacher Gemeinderat weiterhin in Atem. Am Dienstag hat der Rat mit einer Enthaltung beschlossen, dass sich eine Schreinerei aus Zell um die Innen- und Brandschutztüren kümmern soll. Die Kosten von rund 60.000 Euro brutto sind nach Ansicht einiger der Bürgervertreter ein "harter Brocken" für die Gemeindefinanzen.

Der Sicherheitsstandard im öffentlichen Bereich sei hoch, erläuterte Bauleiter Wolfgang Dieterle. Notwendige interne Gewerkeverschiebungen haben sich demnach unter anderem ebenfalls auf den Preis ausgewirkt. Gemeinderätin Martina Armbruster (Freie Wähler) sorgte sich um weitere Teuerungen, wie sie etwa schon beim Parkett zu verzeichnen waren.

Ein großer Anteil der Mehrkosten sei den Abbrucharbeiten und der Beseitigung der Altlasten geschuldet, meinte Dieterle. Der Altbau sei in schlechterem Zustand gewesen als seinerzeit bei der Kalkulation 2012 vorhersehbar gewesen ist. Die voraussichtliche Abrechnungssumme beziffere sich auf 3,194 Millionen Euro, was eine Kostensteigerung von 9,8 Prozent bedeutet.

"Wird der Mehrwertsteuervorteil berücksichtigt, landen wir bei 2,9 Prozent", führte der Bauleiter aus. Zu dem Zahlenwerk erläuterte Kämmerer Thomas Springmann, dass die Festhalle als Betrieb gewerblicher Art geführt werde. Das bedeutet, dass bei guter Auslastung der Halle bis zu 200.000 Euro vom Finanzamt an die Gemeinde zurückfließen.

Was die zukünftig gute Belegung der Festhalle angeht, hatte Rätin Erna Armbruster (Freie Wähler) keine Bedenken. Zur Kostensteigerung meinte sie: "Wir rechneten damit, dass es aufgrund der Marktlage teurer werden würde."

Die Kapazitäten der Firmen sind ausgelastet, schloss sich Bürgermeister Jürgen Nowak der Ansicht Armbrusters an. Wenn überhaupt Angebote eingehen, so Nowak, seien sie teuer. Dieterle fügte hinzu, dass die Kostensteigerungen in etwa dem Index der Baukostenentwicklung entsprechen (siehe Infokasten). "Die Gerüchteküche brodelt und die Darstellung der Sachlage wird stark verzerrt", kommentierte der Bauleiter einige Einwürfe in der Runde, da habe "man was anderes gehört". Sparen heißt es jetzt allemal.

Zum einen könne laut Dieterle geprüft werden, ob in der Halle eine günstigere Audio Anlage eingebaut und statt einer mobilen Traverse vor der Bühne eine Festinstallation angebracht wird. Auch die Außenanlagen bieten noch Spielraum.

Zum Zeitplan befragt, äußerte sich der Bauleiter zuversichtlich: "Wir haben noch 13 Wochen Zeit und wenn alle Lieferanten mitziehen, klappt es". Bis Ende September werden die Vorarbeiten der Bodenbeläge durchgeführt und Anfang bis Mitte Oktober das Parkett aufgebracht.

Der Baukostenindex wird vom Statistischen Bundesamt anhand vorliegender Daten ermittelt. Er erfasst die Kosten der Erbringung der Bauleistungen, hauptsächlich Arbeit und Material. Aufwendungen für Ausrüstung, Energie, Betriebs- und Bauhilfsstoffe kommen hinzu.