Beim Umzug am Sonntag in Oberwolfach war eine starke Gruppe aus Wolfach zu Gast. Foto: Adler

Themen waren die Schließung der Saune und die Tunnelsperrung.. "Straßenstrich" nimmt Werbeaktion aufs Korn.

Oberwolfach - Fast ein eigener kleiner Zug im Oberwolfacher Fasnetumzug machte die starke Gruppe der Freien Narrenzunft Wolfach aus. Themen waren diesmal im Zug unter anderem die Schließung der Saune wegen des Oberwolfacher Festhallenumbaus und die Tunnelsperrung.

Auf freibeuterischem Raubzug präsentierten sich der Oberwolfacher Kindergarten St. Josef im Piratenkostüm an der Spitze des Zugs.

Nach den Wölfen kamen dann die Wolfacher mit Hanseln, Narrenkapelle, Narrenrat, Alden Rungunkeln, Spielmannszug und fahrender Burg in großer Zahl. Claudia I. grüßte das närrische Volk freundlich winkend und hatte eine Schärpe mit dem Hinweis "Oberwolfacher Narrenmutter auf Abschiedstournee" umgebunden.

Um eine kleine Spenden bat Bischof Tebartz van Elst mit seinen Messdienern: Weil sie soviel 1000-Mark-Scheine durch die Gegend warfen, gerieten die geplanten goldenen Wasserhähne in der Residenz in akute Gefahr. Für fußlahme Hexen und Narren gab es eine barrierefreie Raupe, die einen Transport selbst in höhergelegene Oberwolfacher Außenbereiche verhieß.

Heimatlose Saunabrüder zeigten ihre Verzweiflung wegen der Schließung der Einrichtung nach dem Festhallenumbau auf deftige Weise. Immer noch in den Händen seiner Kidnapper aus dem Wolftal zeigte sich "Wohlauf"-Sänger Roland Schamm, der offensichtlich auch misshandelt worden war und der nun zur Schau gestellt wurde. Ob er beim letzte Wohlauf so schlecht gesungen hatte, dass ihn die Wolfacher nach Oberwolfach verkauft hatten, war nur eine von zahlreichen Verschwörungstheorien, die am Rand des Zugs diskutiert wurden.

Der Straßenstrich in doppelter Ausfertigung zeigte sich in Form eines Motivwagens, der die Nachbarn aus Wolfach aufs Korn nahm. Die Posse um den zunächst nicht klebenden Fußgängerüberweg wurde immer wieder am Wegesrand vorgeführt, ehe die Gruppe an der Erdenbrücke in kreativer Abwandlung einfach das "Tempo 40"-Symbol auf der Straße überklebten. Wie Go-Go-Tänzerinnen räkelten sich an der Stange des Wolfacher Straßenstrichs mehr oder weniger holde Grazien, die einen heftig schwankenden Wohnwagen als vermeintliches Liebesnest gleich im Schlepptau hatten. Einige der Damen nahmen bauchfrei auch gleich noch ein Bad im Wolfacher Narrenbrunnen.

Auch der Oberwolfacher Zahnarzt wurde deftig glossiert: Statt ewiger Wartezeiten wurde gleich an fünf Stellen eifrig gebohrt und behandelt auf einem kreisrunden Karussell. Allerdings zeigten sich die Patienten nur wenig leidensfähig und schrien ziemlich weicheiig herum.