Kleines Rinnsal in der Wolf: In Oberwolfach lag in den vergangen Tagen viel Schnee und im Wolfbach bei der unteren Grünachbrücke war nur noch ein schmaler Streifen eisfrei. Foto: Haas Foto: Haas

Endgültige Abstimmung des Haushalts erst Ende Januar. Bauhof spricht über Mittel für Räumfahrzeug.

Oberwolfach - Die Räte haben über die Investitionen für das Haushaltsjahr 2017 gesprochen. In ihrer Sitzung entschieden sie, unter anderem Geld für den Winterdienst des Bauhofs locker zu machen. Ein Streufahrzeug fiel vor kurzem aus.

Die gute Nachricht: 2017 wird die Gemeinde kein neues Darlehen aufnehmen müssen. Die schlechte: Es besteht weitaus mehr Bedarf, als die Kommune mit ihrem Haushaltsplan für das kommende Jahr abdecken kann. So strichen die Räte bei ihrer Sitzung am vergangenen Dienstag schweren Herzens fünf von insgesamt 54 Vorhaben aus der Budgetliste (siehe Infokasten). Daher schmälerte sich das Investitionsvolumen von rund 3,3 Millionen Euro auf 3,1 Millionen Euro.

Ein wichtiges Anliegen waren die Mittel für den Bauhof. Bauhofleiter Thomas Klausmann, der die Pläne den Räten persönlich vorstellte, schlug einen überdachten Lagerbereich für Fahrzeuge und Geräte sowie eine Schiebetür und Regale für den Arbeitsbereich vor (50 000 Euro). Außerdem brauche er Mittel für eine neue Bauhofsausrüstung (20 000 Euro) und einen möglichen "Grillo"-Ersatz (35 000 Euro).

Seitdem zum Jahreswechsel eine Menge Schnee in Oberwolfach angefallen ist, seien die Bauhofmitarbeiter stark mit Winterdienst beschäftigt. Nun wäre die Räum- und Streumaschine "Grillo" vor ein paar Tagen komplett ausgefallen und musste in die Werkstatt gebracht werden.

"Beim Rückwärtsgang ist der Grillo eine Zumutung", beklagte Klausmann zudem. Er bekomme beim Fahren Rückenschmerzen und könne bei großen Schneevorkommnissen nur schwer rangieren. Daher schlug er für den Haushaltsplan einen neuen Kleintraktor, einen 7,5-Tonner, vor, der als Ersatz für den "Grillo" dienen könnte. Außerdem sei es insgesamt um den Fuhrpark des Bauhofs schlecht bestellt. Auch der "Fendt" sei reparaturbedürftig, so Klausmann, und beim "KIA Wasserauto" laufe 2017 der TÜV ab. Nur der VW halte voraussichtlich bis 2028 durch.

Von 35 000 bis 150 000 Euro reichten die Vorstellungen für den "Grillo"-Ersatz. Monika Luxem-Fritsch (Freie Wähler) charakterisierte sie als "happig" und gab zu bedenken, ob es nicht einen Jahreswagen gebe. Klausmann erwiderte: "Ja klar. Da muss man schauen, was der Markt hergibt."

Dietmar Baur (Freie Wähler) monierte den "jahrelangen Investitionsstau beim Bauhof". "Es wäre fatal, wenn wir jetzt nicht investieren", unterstrich er.

Doch wo soll das Geld herkommen? Martin Dieterle (Freie Wähler) schlug vor, die "Grillo"-Neubeschaffung vorzuziehen und dafür die Überdachung zu verschieben. Kämmerer Thomas Springmann stimmte zu: "Es kommt mir nicht auf den Zaun an, der ist absolut nicht kriegsentscheidend." Die Schiebetür war von Klausmann vorgeschlagen worden, weil auf dem Gehöft des Bauhofs fernab der Öffnungszeiten fremde Autos parkten und dem ein Riegel vorgeschoben werden sollte. Springmann kritisierte, dass seit drei Jahren mit Investitionen gespart wurde, bis ein neuer Bauhofleiter käme. Nun sei er da und nun trotzdem werde nicht investiert.

Auch Roland Haas (Freie Wähler) äußerte: "Wir schieben das nun schon Jahre vor uns her, da müssen wir jetzt einfach durch." Martin Welle (CDU) plädierte indes, Prioritäten zu setzen und die Flutlichter für den Kunstrasenplatz (35 000 Euro) zu streichen.

Schließlich wurden vorläufig 80 000 Euro für den Bauhof beschlossen, die Entscheidung über den "Grillo" aber vertagt. Endgültig wird der Haushaltsplan für 2017 erst in der Sitzung am 31. Januar festgelegt. Bürgermeister Matthias Bauernfeind sagte bezüglich des "Grillos": "Wir hoffen einfach, dass nächste Woche nichts passiert."