Das Auerhuhn ist am Gütschkopf angeblich nicht verbreitet. Symbolfoto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Gütschkopf: Regierungspräsidium stuft Auerhuhn-Fund als einmalig ein / Gemeinden wollen sich abstimmen

Oberwolfach/Wolfach (red/ms). Das Regierungspräsidium Freiburg wird den Gütschkopf jetzt als einen Standort für die Errichtung von Windenergieanlagen in Erwägung ziehen.

Zwar habe der Ergebnisbericht der Forstlichen Versuchsanstalt vom 26. Oktober belegt, dass es sich tatsächlich um eine Feder des Auerhuhns an dem Standort handelte, allerdings stuft die Höhere Naturschutzbehörde diese Hinterlassenschaften nicht als einen sicheren Reproduktionsnachweis ein, so die Pressemitteilung.

Dieser brisante Beschluss wurde am Dienstagabend in der Wolfacher Gemeinderatssitzung thematisiert. Martina Hanke von der Bauverwaltung erläuterte die Beurteilung des Regierungspräsidiums und Bürgermeister Thomas Geppert betonte: "Es stehen noch einige Variablen im Raum." Er ist wie die Fachbehörden der Ansicht, zuerst einmal "den zeitlichen Druck rauszunehmen", um sich mit Oberwolfach abzusprechen.

Daraufhin beschwerten sich die Räte Carsten Boser (Grüne) und Helmut Schneider (FW). "Das hat sich gerade so angehört, als würde aufgehört werden", so Boser, was Geppert verneinte. Genaueres solle noch bei einem Telefonat mit dem Regierungspräsidium besprochen werden, ließ die Verwaltung verlauten.

Die Stellungnahme des Regierungspräsidiums hört sich allerdings ziemlich endgültig an. Aus naturschutzrechtlichen Gründen müsse nun nicht mehr auf Standorte von Windrädern bei der Fortschreibung eines Flächennutzungsplans der Verwaltungsgemeinschaft Wolfach/Oberwolfach verzichtet werden.

Das Auerhuhn nutzt nach der vertieften Prüfung der Höheren Naturschutzbehörde den Standort nicht zur Reproduktion und sei in den vergangenen fünf Jahren dort nicht nachweisbar. Es sei am 23. Juni ein isolierter, einmaliger Zufallsfund gewesen, der nicht durch weitere plausible Erkenntnisse ergänzt werden könne. Der Behörde liegen jedoch keine Belege für eine Manipulation des Funds vor.