Beliebter denn je: Die Festhalle in Oberwolfach wird von immer mehr Nutzern angemietet. Foto: Steitz

Mieten steigen für Nutzung teilweise / Betriebe und Private betroffen

Privat und betrieblich Feiernde werden ab 2018 stärker zur Kasse gebeten. Der Gemeinderat hat bei seiner Sitzung am Dienstagabend die Gebühren für die Nutzung der Festhalle Oberwolfach erhöht. Die Festhalle gilt derzeit als gefragter Veranstaltungsort im Kinzigtal.

Oberwolfach . Deutlich angehoben werden demnach die Entgelte für die private Nutzung der Halle zu Feierlichkeiten, zum Beispiel von Hochzeiten und Geburtstage. Hierbei sei laut Kämmerer Thomas Springmann die Nachfrage sehr hoch und habe sich mittlerweile fast verdoppelt. Mit höheren Gebühren wolle die Gemeinde dies besser steuern und die Einnahmen etwas steigern. Der Gemeinderat hat bei seiner Sitzung diesen Veränderungen geschlossen zugestimmt. Diese Gebühren treten ab 1. Januar 2018 in Kraft.

120 Euro mehr ab 2018

Schon bei der Erstfestsetzung der Gebühren für die sanierte Festhalle war allgemeiner Tenor, dass über die Sätze nach ersten Erfahrungen mit Nachfrage, Vermietungserträgen und Vermietungsaufwand neu beraten werden soll. Zwischenzeitlich ist die Festhalle rund zwei Jahre "am Markt" (siehe Info).

Zahlten die Privaten bisher 80 Euro Miete für den Halleninnenraum pro Tag, wird nun auf 200 Euro erhöht. Moderater steigt indes der Betrag für die Wirtschaftsbetriebe von 150 Euro auf 200 Euro, die dort Feiern initiieren und zum Beispiel mit Eintrittsgeldern Umsatz erwirtschaften.

Auch die Stundensätze für den Service des Hausmeisters (von 35 auf 40 Euro) und Reinigungspersonals (von 20 auf 25 Euro) wurde angepasst. Diese Leistung nehmen nicht nur die Privaten und Unternehmen in Anspruch, sondern auch die Vereine und örtlichen Organisationen. Grundsätzlich soll am bestehenden System mit separaten Teilentgelten je nach Umfang der Hallennutzung festgehalten werden. An den Entgelten für Dauernutzungen wird nichts geändert.

"Bürokratisches Monster"

Nicht mehr erheben möchte die Gemeinde außerdem die Gebühr für Caterer, die zubereitete Speisen nicht für den Weiterverkauf liefern. Diese betrug 80 Euro und habe sich in der Praxis als "bürokratisches Monster" erwiesen und nicht bewährt, so Springmann.

Unverändert bleiben hingegen die Nutzungsentgelte für Vereine und örtliche Organisationen. Diese Gruppe soll um auswärtige, gemeinnützige Organisationen erweitert werden, betont der Kämmerer.

Es sei ein zweischneidiges Schwert, natürlich solle mit der Erhöhung nicht die Nachfrage abgewürgt werden, betonte der Kämmerer. Erna Armbruster (FW) fand es gut. Kürzlich habe es auch wieder eine Hochzeit gegeben und sie sei von einem Haslacher Caterer angesprochen worden, der die Gemeinde Oberwolfach zu dieser Hochzeitslokalität beglückwünscht hatte. Die Festhalle wäre sehr gefragt in der Umgebung. Sie wollte wissen, mit welchen Geräten die Caterer rechnen können.

Vereine gegen die Geräte

Bürgermeister Matthias Bauernfeind betonte, dass die Gastronome diese selbst mitbringen. Eine portable Herdplatte sei vorhanden. "Inoffiziell hört man es schon, dass es mehr sein könnte", bekannte er.

Regina Sum (FW) warf ein: "Als die Halle gebaut wurde, war auch der Tenor der Vereine, dass keine Geräte hinein sollen." Das Thema Gebührenerhöhung jedenfalls ist mit dem Votum vom Tisch.

INFO

Chronik

Die sanierte Festhalle wurde Ende Dezember 2014 in Oberwolfach eingeweiht. Die Kosten dafür betrugen etwa 3,2 Millionen Euro. Mit der groben Vorplanung wurde bereits 2010 begonnen. Im September 2013 wurden die Abrissmaßnahmen mit Unterstützung der Vereine in Angriff genommen. Nach sieben Monaten Bauzeit konnte das Richtfest für die Festhalle gefeiert werden.