Die Firma Heizmann ist seit 1980 für Bestattungstätigkeiten auf dem kommunalen Friedhof verantwortlich. Foto: Steitz

Rat vertagt Entscheidung über Friedhofsgebühren

Oberwolfach (ms). Eigentlich wollte der Gemeinderat am Dienstag über die Erhöhung der Bestattungs- und Nutzungsgebühren des Oberwolfacher Friedhofs abstimmen. Es kam aber anders: Die Entscheidung wurde vertagt.

Schuld daran waren die fehlenden Erläuterungen der Kalkulation, obgleich den Räten die Zusammenstellung der Friedhofsgebühren und der Vergleich zu denen anderer Gemeinden vorlagen.

Die Firma Heizmann, die in den 1980er-Jahren die Bestattungstätigkeiten auf dem kommunalen Friedhof in Oberwolfach vertraglich übernommen hat. Sie hatte um die Erhöhung der Gebühren nun in einem Schreiben vom 7. Mai gebeten. Das Bestattungshaus ist dazu berechtigt, der Gemeinderat muss aber sein Einverständnis geben.

Die letzte Gebührenerhöhung sei dem Hauptamtsleiter Anton Schöner zufolge sechs Jahre her. Mittlerweile wären für Heizmann aber die Personalkosten sowie die Mehraufwendungen für Betriebs- und Unterhaltungsbeträge gestiegen. Dies möchte das Bestattungshaus nun ausgleichen.

Holger Mai (FW) fand: "Da würde ich noch mal nachfrage, das macht meines Erachtens keinen Sinn." Sein Vorredner Martin Dieterle (auch FW) hatte wie Mai kritisiert, dass sowohl eine Kostensteigerungsrate von drei Prozent als auch eine Inflationsrate von 2,2 Prozent in der Kalkulation inbegriffen seien. Mai bezeichnete diese Art der Verrechnung als "doppelt gemoppelt". Das Konzept sei ihm noch nicht ganz schlüssig.

Martin Welle (CDU) fand die Erhöhung "knackig". Wie Mai und Dieterle wusste auch Martin Rebbe (FW) nicht, woher die Zahlen kamen. Er plädierte ebenfalls für eine tiefgründigere Kostenaufstellung. Roland Haas (FW) fand es gut, dass der Rat über das Thema so intensiv diskutierte. Betroffene hätten in der Situation der Trauer keinen Kopf dafür. Regina Sum (FW) wünschte sich ebenfalls Erläuterungen und bekannte: "Eine moderate Erhöhung sieht für mich anders aus."

Bürgermeister Matthias Bauernfeind schloss die Diskussion dann mit dem Ausblick, dass das Vorhaben "wohl erst nach der Sommerpause" beschlossen werden könnte. Die Verwaltung werde Heizmann jetzt bitten, seinen Wunsch noch konkreter zu erläutern.