Vor Ort befassten sich die Gemeinderäte mit den Schäden an der Erdenbrücke. Foto: Haas

Oberwolfacher Räte beraten über größer werdene Schäden an hölzerner Wolfüberquerung.

Oberwolfach - Bei der jüngsten Brückenprüfung hatten 2012 die Erden- und Tiefenbachbrücke noch die Note 2,3 erhalten. Nun hat sich die Lage insbesondere an der Erdenbrücke nach der jüngsten Untersuchung durch das Ingenieurbüros RS in Achern deutlich verschlechtert.

Inzwischen war zwar von der Tragfähigkeit her keine größere Besorgnis eingetreten – wohl aber im Hinblick auf die Sturzgefahr für Zweiradfahrer und Fußgänger. Auch hatte sich zum Leidwesen für die Anwohner der Lärmpegel durch die deutlich sichtbare Schädigung des Belages beträchtlich erhöht. Ein Teil der neun Zentimeter starken Bohlen aus Douglasie ist bereits von den Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofes durch solche aus Lärche und Eiche ersetzt worden. Diese sind noch in ordentlichem Zustand. Der beidseitige Hochschrammbord ist jedoch teilweise in einem maroden Zustand.

Vor der Sitzung am Dienstag hat sich der Gemeinderat vor Ort ein Bild über den Zustand der Brücke gemacht. Zimmermeister Reinhard Bonath erläuterte die von ihm angebotene Lösung des Problems mittels eines neuen Holzbelags. Aufgrund der Erhebungen der Ingenieurgemeinschaft RS aus Achern von 2012 waren im Folgejahr 63 500 Euro für Brückensanierungen in den Haushalt eingestellt worden. Der Rat hat sich jedoch bei der Erdenbrücke für das Auswechseln der schlechtesten Douglasienbohlen durch Lärchen- und Eichenbohlen entschieden. Inzwischen sind die Experten zur Erkenntnis gelangt, dass ein Ausflicken des Belags der 1999 fertiggestellten Erdenbrücke nicht mehr ausreicht. Zimmermeister Reinhard Bonath errechnete für die Erneuerungen des hölzernen Überbaus ohne Maler- und andere Arbeiten Kosten in Höhe von 113 000 Euro, was in dieser Höhe nicht erwartet worden war.

Eingeholt hat die Gemeinde auch den Rat vom Planungsbüro Gerhard Schmider in Oberwolfach, von dem Stahlträger, Traglager, Schrammbord und Geländer unter die Lupe genommen worden sind – mit dem Fazit: kein Sanierungsbedarf aus statischer Sicht, denn eine Behebung der Fehlstellen im Nutzbelag ist statisch nicht erforderlich. Angeraten wurde das Ausgießen der Fehlstellen im Belag mit Bitumen, was jedoch eher eine kosmetische Maßnahme wäre.

In der Aussprache bei der Ratssitzung tendierten die Oberwolfacher Räte in Richtung Überteeren des Belags, um für einige Jahre Ruhe zu haben und zugleich auch den Wünschen der Anwohner entgegen zu kommen. Gemeinderat Martin Dieterle regte an, auch eine "Art Industrieboden-Belag" in Erwägung zu ziehen. Auf ein damit nicht gelöstes Problem wies Gemeinderat Dietmar Baur hin: Wie sollen die nicht überteerten überstehenden Bohlen an den beiden Seitenrändern geschützt werden?

Um sich für eine endgültige Entscheidung zur Lösung des Problems "Erdenbrücke" kundig zu machen, schlossen sich die Oberwolfacher Räte dem Vorschlag von Bürgermeister Jürgen Nowak an. Der hatte geraten, abzuwarten und mit zu verfolgen, wie in Gutach ein ähnlich gelagertes Problem bei der zum Freilichtmuseum "Vogtsbauernhof" führenden Brücke angepackt werde. Bewusst waren sich die Mitglieder des Rats bei der Beratung auch, dass die Erdenbrücke im Zusammenhang mit der anstehenden Erschließung und Bebauung von Hoffelder III in naher Zukunft einer besonderen Belastung standhalten muss.