Verabschiedeten den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Peter Wälde (Mitte) in der Oberwolfacher Festhalle: Hausherr und Aufsichtsrat Matthias Bauernfeind (von links), Minister Peter Hauk, Aufsichtsratsvorsitzender Siegfried Huber und geschäftsführender Vorstand Joachim Prinzbach, flankiert von Trachtenträgern. Foto: Steitz

FVS eG stellt Jahresbericht von 2016 vor / Insolvente Firma verursacht Defizit

Oberwolfach. Die Festhalle in Oberwolfach war am Donnerstagabend gut gefüllt. 40 stimmberechtigte FVS-Mitglieder hatten Platz genommen. Sie votierten geschlossen für die Wiederwahl des bestehenden Gremiums und der neuen Akteure.

Neben Joachim Prinzbach, geschäftsführender Vorstand, Herbert Fehrenbach sowie Frank Philipp rückten Thomas Schneider, Fischerbachs neuer Bürgermeister (der nicht an der Sitzung teilnehmen konnte) und Thomas Becherer für Karl Burger, der bald aus seiner Amtszeit als Mühlenbachs Bürgermeister ausscheidet, nach.

Peter Wälde, langjähriger Vorstandsvorsitzender, verließ auf eigenen Wunsch das Gremium. Seine Verabschiedung wurde emotional. Die Wehmut war spürbar. So betonte der Aufsichtsratvorsitzende Siegfried Huber, dass Wälde als Galionsfigur gelte, der die FVS (auch noch als Vorgängerinstitution) über 45 Jahre lang in die richtige Richtung gelenkt habe. Wälde habe die Selbstständigkeit des Waldbesitzers gelebt und, dass er nun altersbedingt einen Generationenwechsel durch sein Ausscheiden antreibt, "müssen wir akzeptieren", so Huber.

Auch Jürgen Nowak, Oberwolfachs Bürgermeister a. D., bekam Orchideen mit Präsent überreicht. Er hatte auf eigenen Wunsch den Aufsichtsrat verlassen, um sich mehr Freiraum zu verschaffen und dem "Hamsterrad" zu entfliehen.

Während der Veranstaltung kamen auch Oberwolfachs aktueller Bürgermeister Matthias Bauernfeind, Peter Hauk, Landesminister für Ländlichen Raum (CDU), und Holger Schütz, neuer Leiter des Amts für Waldwirtschaft des Ortenaukreises, zu Wort.

Hauk lobte die FVS und deren Vorbildfunktion im Land. Er betonte, dass die "beste Strategie zur Walderhaltung die Nutzung des Waldes" sei und empörte sich über das Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf im Kartellrechtsverfahren, das nun vor dem Bundesgerichtshof aufgerollt wird.

Danach erläuterte Prinzbach das Geschäftsjahr 2016. Es wurden 260.000 Festmeter Holz vermarktet und ein Umsatz von circa 10,50 Millionen Euro erzielt. Durch eine Wertberichtigung ergab sich ein Ergebnis - abzüglich Gewinnvortrag - von minus 32.000 Euro. Das rührt daher, dass Forderungen aus einer Bankbürgschaft, die für Rundholzlieferungen an ein Pellet Werk ausgestellt war noch nicht bezahlt ist. Es deutet sich aber an, dass wesentliche Teile vergütet werden. Für die Waldbesitzer ergab sich hierbei aber kein Nachteil. Ihnen wurde das Holz schon in 2015 seitens der FVS vergütet und so konnte das "kleine Erdbeben" gut bewältigt werden. 

Auch vier Satzungsänderungen nahm die FVS vor. Nur die "Aufnahme von Mitgliedern" wurde wegen Unstimmigkeit vertagt.

Weitere Informationen: Das Unternehmen: Die FVS ist Dienstleister für Waldbewirtschaftung, Holzvermarktung, Selbstwerbung, Energieholz und Holzmarktinformation. Mit fast 50 Forstbetriebsgemeinschaften sowie kommunalen und privaten Forstbetrieben ist die FVS hinsichtlich ihrer Fläche und ihres Vermarktungsvolumen einer der größten forstlichen Zusammenschlüsse in Deutschland.