Thomas Hafen (links) stellte Werner Kenngott den Besuchern des MiMa vor. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung von Werner Kerngott ist seit Sonntag geöffnet

Von Evelin Jehle Oberwolfach. Trefflich passend zum 25-jährigen Bestehen des Museums für Mineralien und Mathematik (MiMa) in Oberwolfach wurde das Jahr 2014 unter der Federführung der Unesco zum "Internationalen Jahr der Kristallographie" erklärt.

Die Veranstaltungsreihe hierzu eröffnete Bürgermeister Jürgen Nowak am Sonntag mit der Vernissage des Gutacher Künstlers Werner Kenngott. In seiner Begrüßung der zahlreich erschienenen Gäste ging der Schultes auf die Entstehungsgeschichte des Museums ein und unterstrich in seiner Rede das erbrachte ehrenamtliche Engagement.

Die Kooperation mit den Mineralienfreunden Oberwolfach und dem MFO (Mathematisches Forschungsinstitut) habe reiche Früchte getragen. "Die damalige Idee von 17 Mineralienliebhabern führte zu einer Entwicklung, die das MiMa zum führenden Museum dieser Art im Schwarzwald machte", bekräftigte Werner Günter, stellvertretender Vorsitzender der Mineralienfreunde die erfolgreiche Dynamik der letzten 25 Jahre.

Mit Werner Kenngott verbinde ihn eine lange Freundschaft. Der Künstler sei bei seinen Besuchen im Museum von den Farben und Formen der Kristalle und den mathematischen Installationen begeistert gewesen – was nun seinen Ausdruck in den Gemälden finde. Bundestagsabgeordnete Kordula Kovac betonte in ihrem Grußwort die jahrzehntelange Verbundenheit mit der Grube Clara und den Mineralienfreunden.

Die Laudatio hielt Thomas Hafen, wissenschaftlicher Leiter des Vogtsbauernhofs. Bei der Vorstellung der Vita des Künstlers geriet der wortgewandte Redner ins Stocken, weil er nicht glauben konnte, dass Kenngott dieses Jahr seinen 80. Geburtstag feiert.

Rundum und kristallklar sei es ein sehr schönes Unterfangen, im MiMa Malerei mit Musik von Marco Pereira zu präsentieren. "Der Gleichklang im Anlaut bildet eine harmonische Reihe und lässt rätseln, ob das, was hier zusammenfindet nicht nur zusammenpasst sondern zusammengehört", führte Hafen die Lautmalerei weiter.

Die Reichtümer und die Rechenmeister mit der Malerei als Bindeglied: Zu Zeiten der Gutacher Maler Wilhelm Hasemann und Curt Liebich hätte Kenngott zur Avantgarde gezählt, zu ungegenständlich wäre seine Kunst gewesen. Heute, 100 Jahre später zähle er zu den Traditionalisten. "Nicht so schön! Schriller bitte, wie etwa ein Bollenhutmädchen mit Maschinengewehr und den Mummelsee randvoll mit Blut", könnten laut Hafen zeitgenössische Kritiker aus der Kunstszene fordern.

Gitarrist Marco Pereira, der mit der zauberhaften "Spanischen Romanze" die Vernissage eröffnet hatte, veranschaulichte mit seinem Zwischenspiel die Gedanken Hafens zur "Weltformel aus wenigen Zeichen". "Es sind zwölf Grundtöne, die wir unendlich variiert hören", so der Redner. Ebenso gehe die Mathematik auf wenige Grundformen zurück und so zerlege Kenngott die sichtbare Welt in Kristalle und füge sie in neuen Bildern wieder zusammen.

Bis zum 31. März ist die Ausstellung im MiMa Oberwolfach zu sehen. Geöffnet ist täglich von 11 bis 16 Uhr.