Forsteinrichtung: 1,3 Millionen Euro in zehn Jahren eingenommen / Räte beschließen weitere Planungen

Um den Wald in Oberwolfach ist es gut bestellt. Das ist das Fazit der Forsteinrichtung, die dem Oberwolfacher Gemeinderat gestern vorgestellt wurde. Die Ratsmitglieder verabschiedeten auch die Planung für die kommenden zehn Jahre einstimmig.

Oberwolfach. "Der Wald ist ein sehr wichtiges Gut für uns", sagte Bürgermeister Matthias Bauernfeind eingangs der Sitzung. Bei rund 80 Prozent Wald auf der Gemeindefläche gelte es, sowohl Flächen offenzuhalten als auch die Forstwirte zu unterstützen, wo es nur gehe.

Andreas Sippel vom Regierungspräsidium (RP) Freiburg hat zusammen mit Revierförster Markus Schätzle fast den gesamten Oberwolfacher Wald gesehen und die Planung erstellt. An zahlreichen Messpunkten auf den rund 550 Hektar Wald wurden Baumzahl, Art, Höhe und Schäden ermittelt. "Es gab erhebliche Veränderungen in den vergangenen zehn Jahren", sagte Sippel bei seinem Rückblick.

Durch einen Tausch von Waldfläche gegen Bauland sei die Fläche um 21 Hektar gesunken. Die Zahl der Nadelbäume habe leicht auf 95 Prozent zugenommen, davon hauptsächlich Fichten (55 Prozent) gefolgt von Weißtannen (34 Prozent). Laubbäume machen nur fünf Prozent der Fläche aus. "Für die Wuchsleistung ist ein hoher Anteil Nadelbäume wichtig", sagte Sippel.

Die meisten Bäume seien zwischen 80 und 120 Jahren alt, was laut Sippel einem hohen Massenertrag entspreche: "Sie haben ein nettes Sparkässle in ihrem Wald stehen." Der Holzvorrat sei dank des Zuwachses gleich geblieben – trotz der geringeren Waldgröße. Zudem habe die Fläche, auf der jungen Bäume stehen, um rund 70 Hektar zugenommen. Der Verbiss mache ihm besonders bei der Tanne Sorgen, da diese bei häufigen Schäden von der Fichte verdrängt werde.

Die Menge an geschlagenem Holz (rund 55 500 Erntefestmeter) war in den vergangenen zehn Jahren etwas höher als geplant (52 000 Erntefestmeter). Rund ein Sechstel entfiel davon auf Holz, das nach Sturmschäden, Schneebruch oder wegen Schädlingsbefall gefällt werden musste. Dennoch sei das Betriebsergebnis "sehr gut", sagte Sippel.

17 Hektar neuer Wald sollen in Zukunft entstehen. Rund Dreiviertel der angestrebten Baumartenmischung darauf werde durch Naturverjüngung erzielt, sagte Forstbezirksleiterin Silke Lanninger. Sie sprach von einer "Luxussituation". "Wir versuchen mit dem zu arbeiten, was der Oberwolfacher Wald uns bietet. Und das ist eine ganze Menge", so Lanninger. Zukünftig könne man mit dieser Ausgangssituation gut arbeiten, sagte Sippel. Auch in den kommenden zehn Jahren werde weniger geschlagen als nachwachse, der Vorrat werde nicht angerührt.

Gemeinderat Martin Dieterle erkundigte sich nach den Auswirkungen der Erderwärmung. Die Fichte würde am ehesten Probleme mit heißen und trockenen Sommern bekommen, sagte Sippel. Daher werde zunehmend auf Douglasie gesetzt, die derzeit aber nur rund sechs Prozent des Bestands ausmacht.