Auch schon in den Pfingstferien war der Besucherandrang groß – wie hier der Besuch von französischen Kindern und Jugendlichen. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder-Bote

Oberwolfachs Grube Wenzel soll nicht zum "Stotterbetrieb" werden / Gemeindeverwaltung sieht sich in der Verantwortung

Von Hans-Gottfried Haas

Oberwolfach. Der sich zuspitzende Mangel an Bergwerksführern für das Besucherbergwerk Grube Wenzel im Frohnbach veranlasste Bürgermeister Jürgen Nowak, die eingetretene Problemsituation im Gemeinderat zu erörtern.

Dabei sollte der Beschluss herbeigeführt werden, dass die Gemeindeverwaltung alles unternehmen solle, um das bisher "großartige" Angebot dauerhaft aufrecht zu erhalten, wie Bürgermeister Jürgen Nowak klarmachte. Um den Fortbestand der Führungen zu gewährleisten, wäre auch eine vertretbare Anhebung der Pauschalvergütungen ins Auge zu fassen.

Nowak eröffnete den Tagesordnungspunkt mit einem ausdrücklichen Dankeschön an Friedrich Brodbeck, Klaus Schäfle und Alois Schoch. Diese drei hätten zuletzt mit großem persönlichem Einsatz dafür Sorge getragen, dass mit Unterstützung durch einige sporadische zusätzliche Helfer das regelmäßige Besuchsangebot aufrechterhalten werden konnte.

Die eingetretene Notsituation habe ihre Ursache vor allem darin, dass sich bewährte Kräfte nach und nach aus Alters- oder aus Krankheitsgründen aus ihrer Tätigkeit zurückgezogen hätten. Zu Beginn der neuen Saison habe sich die Lage nun extrem verschärft.

In den vergangenen Wochen wurden mehrere Initiativen ergriffen. Unter anderem sind Ende Mai mehrere "Bergwerksführer-Kandidaten" zu einem Informationsabend eingeladen worden.

Außerdem haben seitens der Gemeindeverwaltung mehrere Telefonate und auch Gespräche stattgefunden, die, so Bürgermeister Jürgen Nowak, wenigstens teilweise von einem Anfangserfolg gekrönt worden seien.

Dankenswerterweise habe sich auch Gemeinderätin Martina Armbruster bereit erklärt, helfend einzuspringen. Außerdem sind zwei Ruheständler hinzugekommen, die ihre regelmäßige Hilfe signalisiert haben.

In der Sitzung bekam der zweite Vorsitzende des "Vereins Bergbau und Besucherbergwerke" und aktiver Bergwerksführer, Friedrich Brodbeck, zu Wort, um die aktuelle Situation darzustellen. Er betonte, dass es wichtig sei, vor allem auch Bergwerksführer zu gewinnen, die in der Nähe wohnen, um bei Engpässen schnelle Hilfe ordern zu können.

Gemeinderätin Martina Armbruster bekannte: "Wir haben zu lange blauäugig zugeschaut und gedacht, es laufe immer so weiter!" Sie stellte auch mit Besorgnis fest: "Gerade auch im Hinblick auf die enge Verknüpfung mit dem MiMa wäre es fatal, wenn das Besucherbergwerk in Ermangelung von Grubenführern schließen müsste!" Und ihre Sorge: "Es darf auch nicht zu einem ›Stotterbetrieb‹ kommen."

Gemeinderat Roland Haas regte an, noch mehr auf Schüler und Studenten zuzugehen, zumal ihm Friedrich Brodbeck bestätigte, dass bei Interesse eine Einarbeitungsphase von nur wenigen Tagen ausreichen würde.

Das Ratsgremium war sich mit Bürgermeister Jürgen Nowak einig, dass sich die Gemeindeverwaltung verstärkt darum kümmern müsse, dass das touristische Angebot "Besucherbergwerk Wenzel" mit den drei fest zugesagten Führungen pro Tag in der Sommersaison aufrechterhalten werden kann.