Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (Mitte) zusammen mit den Bürgermeistern Bernhard Waidele aus Bad Rippoldsau-Schapbach (Dritter von links) und Jürgen Nowak (rechts) sowie Vertretern von Gemeindeverwaltung und dem Rat vor dem Rathaus in Oberwolfach. Foto: Haas

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer zu Gast in Gemiende. "Alles auf einmal" aber nicht machbar.

Oberwolfach - An einem schönen Sommertag präsentierte sich Oberwolfach beim Besuch von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer gleichsam im grünen "Festtagskleid". Jedoch waren als Wermutstropfen auf der kurzen Fahrt bis Schapbach und wieder zurück mehr als deutlich die Schlaglöcher in der L96 zu verspüren.

Um so erfreulicher die Botschaft der Regierungspräsidentin: "Die L96 wird im nächsten Jahr ausgebaut." Diese Ankündigung quittierten die anwesenden Ratsmitglieder und Schapbachs Bürgermeister Bernhard Waidele mit spontanem Beifall bei der Aussprache im Rathaus.

Im Bürgersaal des Rathauses trug sich Bärbel Schäfer anlässlich ihres ersten Besuchs in Oberwolfach in das Goldene Buch der Gemeinde ein. In ihren Grußworten ging sie vorab anerkennend auf die Leistung des scheidenden Bürgermeisters ein: "Sie haben in Ihrer 32-jährigen Amtszeit viel auf den Weg gebracht."

Bärbel Schäfer betonte, dass es ihr wichtig sei, sich stets ein Bild vor Ort zu machen. So könne man sehen, wie anstehende Probleme angegangen werden. Auch sei man so in der Lage, die Gemeinden auf ihrem Weg zu begleiten. Gerade, weil sie aus einem Haus mit vielen Experten und Spezialisten komme, sei es ihr wichtig, die Weiterentwicklung der Maßnahmen direkt mitzuverfolgen.

Das Wolftal betreffend erachtet sie den Nationalpark Schwarzwald im positiven Sinne als sehr bedeutsam. Sie habe diese Entwicklung von Anfang an unterstützt. Die Geschichte des Naturparks sei rundweg eine Erfolgsgeschichte. In diesem Kontext erwähnte sie auch den Wolftalradweg: "Der Nutzen dieses Radwegs liegt auf der Hand." Allerdings stellte sie auch einschränkend fest: "Wir können nicht alles auf einmal machen." Und fügte hinzu: "Je mehr Konkretheit bei der Antragstellung, um so besser."

Beim Thema Radweg habe man alle in ein Boot gebracht

Bürgermeister Nowak verwies auf die erfolgten Bemühungen, bezüglich der Trassenführung und hinsichtlich der Grundstücksbesitzer alle in ein Boot gebracht zu haben.

Gemeinderat Martin Dieterle beschrieb den begonnenen Radweg ab der Walke aufwärts als einen wichtigen Teil der Infrastruktur. Bedeutend sei diese Verbindung auch als Teil des Schulwegs der Kinder. Den wichtigen touristischen Aspekt dieser Einrichtung betonten die Ratsmitglieder Martina Armbruster und Monika Luxem-Fritsch. Bärbel Schäfer musste einschränkend feststellen: "Bezüglich des Tourismus haben wir mit den zugestandenen drei Millionen Euro Fördermittel einfach zu wenig."

Auch stellte die Regierungspräsidentin fest, dass Oberwolfach ein "guter Kunde bei den ELR-Projekten" (Projekte im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum) sei. Dies sei so gut gelaufen, weil die Maßnahmen stets gut durchdacht und von der Gemeindeverwaltung gut vorbereitet gewesen seien. Als ein Projekt mit Alleinstellungsmerkmal bezeichnete sie in diesem Zusammenhang die Anlage zur Lachszucht im vorderen Gelbach.

Bezüglich des Ausbaus der B33 merkte Schäfer an: "Wir machen in Abschnitten weiter, aber alles ist sehr schwierig – jedenfalls will ich vorankommen." Eine Lösung der Umfahrung von Haslach solle nicht auf Kante genäht sein. Man müsse fachlich auf der sicheren Seite sein. Mit Haslach bleibe man jedenfalls im Gespräch, damit es dort auch weitergehe, denn die Stärke der Region solle erhalten bleiben.

Für Gemeinderat Martin Welle war es wichtig, wegen einer Bezuschussung für einen Gemeinschaftsstall unter dem Gesichtspunkt "Ausgleichsmaßnahme" nachzufragen.

Für Gemeinschaftsstall "Alle Fördertöpfe ins Auge fassen"

Er erhielt den Ratschlag, alle denkbaren Fördertöpfe ins Auge zu fassen. Eigentlich gehe es hier um eine Unterstützung von Leader, so die Auskunft der Regierungspräsidentin. Die Bürgermeister Bernhard Waidele und Jürgen Nowak betonten, dass hier als wichtige Grundsatzforderung auch die Landwirte zusammenstehen würden.