Am Ball: Max Chrobok gegen den Kehler FV mit Mario Rios Foto: sb

Kinzigtaler Fußballtalent: Der Oberwolfacher Max Chrobok spielt in der A-Jugend des Offenburger FV.

Oberwolfach - Vor mehreren Jahren bereitete ihm der Fußball noch keinen Spaß – demnächst steht er mit der A-Jugend des Offenburger FV im Finale des südbadischen Pokals: Der aus Oberwolfach stammende Max Chrobok will mit dem Offenburger FV noch viel erreichen.

Dass der SV Oberwolfach immer wieder sehr gute Fußballer hervorbringt, zeigte sich nicht nur jüngst beim Bezirkspokalfinale, das die Herrenmannschaft des SVO nur knapp gegen Oberschopfheim verlor. Immer wieder steigen Spieler aus der Jugend direkt in die erste Mannschaft auf oder wechseln zu größeren Vereinen. Ein Beispiel für Letzteres ist der 17-jährige Max Chrobok.

Vor mehr als zehn Jahren begann er im Wolftal wie alle Kinder: mit täglichem Fußball auf dem Sportplatz. Dabei bereitete ihm das zunächst gar keinen Spaß. Erst Dieter Schaudts Fußballschule ließ ihn eine Affinität zum Ballsport entwickeln. Früh merkte man ihm an, dass er seinen Teamkollegen voraus war. "Er war motorisch überlegen, sehr beweglich und schnell. Seine besondere Veranlagung hat man sofort gesehen", berichtet sein ehemaliger Jugendtrainer Thomas Springmann über seinen damaligen Eindruck von Max Chrobok.

Diese Veranlagung kommt nicht von ungefähr, der Fußball liegt dem Linksfuß im Blut. Während sein Bruder bis zu einem Kreuzbandriss beim SV Oberwolfach aktiv war, spielte sein Vater bereits beim Offenburger FV. Außerdem führt seine Schwester eine Beziehung mit keinem geringeren als dem Bundesliga-Spieler Nicolas Höfler (SC Freiburg). "Er gibt mir ein paar Tipps und ist ein sehr netter Mensch", so Max über seine ganz familiäre Beziehung zu dem Profi-Fußballer.

Er selbst spielt nun seit mehreren Jahren in den Jugendmannschaften des Offenburger FV. Dort bekleidet er als Spieler des jüngeren Jahrgangs die Position des Spielmachers. "Er ist sehr stark am Ball und im Dribbling. Außerdem ist er vor dem Tor eiskalt", beschreibt ihn sein Teamkollege Christian Neumaier. Den Torriecher konnte man erst jüngst beim Pokalhalbfinale gegen den FV Lörrach-Brombach sehen, als er alle drei Tore für seine Mannschaft erzielte und damit das Weiterkommen sicherte.

Damit eifert der Freiburg-Fan auch seinen Vorbildern nach. Nicht nur sein Vater, der immer ein großes Vorbild auf und neben dem Platz war, imponierte ihm. Auch der Torjäger Fernando Torres hat es ihm angetan.

Dass sich der Traum, einmal gegen sein spanisches Idol zu spielen, verwirklicht, ist allerdings eher unwahrscheinlich. "Oberliga, vielleicht sogar mal Regionalliga", so lauten Max Ziele für seine fußballerische Zukunft. Dabei hatte er vor wenigen Jahren sogar die Chance, den Sprung in eine Jugendmannschaft des SC Freiburg zu schaffen. Eine ganze Vorbereitung absolvierte er für die Breisgauer. "Ich habe dann aber gemerkt, dass dort der Spaß komplett fehlt", so der 17-Jährige über die Gründe für seine Absage. Spaß sei schließlich das, was ihn im Fußball antreibe.

Dennoch sieht sich der Oberwolfacher in einem Jahrzehnt eher im Büro als auf dem Fußballplatz. "Der Optimalfall wäre natürlich beides. Aber jetzt zählt erst mal das Abitur", so der Schüler des Robert-Gerwig Gymnasiums. Danach wolle er "irgendwas mit BWL" machen, was genau wisse er noch nicht. Den Fußball aufgeben möchte er aber nicht. "Meine Mutter motiviert mich ständig dazu, weiterzumachen", man könne ja schließlich damit während dem Studium etwas verdienen, berichtet der 17-Jährige über die elterliche Fürsorge. Angst, dass er mit seiner damaligen Absage an den SC Freiburg eine große Chance verpasst hat, hat er nicht. "Jetzt zumindest noch nicht", sagt er mit einem Lächeln.

Vielleicht liest man in wenigen Jahren davon, dass es Max Chrobok aus dem kleinen Oberwolfach bis in die Regionalliga geschafft hat. Wenn nicht, bleibt immer noch sein zweites Standbein – das Abitur ist schon mal ein guter Anfang dazu. In seinem Heimatverein würde man ihn jedenfalls mit "offenen Armen" empfangen, so Thomas Springmann.