Am ehemaligen Feuerwehrmagazin berichtete Bürgermeister Karlheinz Kistner, Zweiter von rechts, den Mitgliedern der Kommission (von links) Alfred Breitling, Manfred Pfrommer, Elfriede Mösle-Reisch, Dorothea Weßling und Joachim Flik von der Entstehung eines neuen Nutzungskonzeptes. Foto: Stocker

Kommission beeindruckt von Engagement in Oberreichenbach. Ergebnis im September zu erwarten.

Oberreichenbach - "Unser Dorf hat Zukunft" heißt der Landeswettbewerb, an dem auch Oberreichenbach teilnimmt. Und das nicht nur mit Lippenbekenntnissen. In der Gesamtgemeinde hat die Zukunft bereits begonnen, wie die Vertreter aus der Bevölkerung der Bewertungskommission bei deren Besuch vor Ort verdeutlichten.

"Wir unterstützen ganz bewusst die Vielfalt der einzelnen Ortsteile unter dem Dach der Gesamtgemeinde", betonte Bürgermeister Karlheinz Kistner zu den bereits gestarteten Entwicklungsprozessen auf der Basis der Beteiligung der Bürger. Diese sowie das vielseitige Vereinsleben stellten die unterschiedlichen Sprecher vor.

Ein um das andere Mal machten sie Reinhold Rau einen Umzug nach Oberreichenbach schmackhaft. Denn mit dieser Vorgabe hatte der Leiter des Dezernats Land- und Forstwirtschaft sowie Verbraucherschutz im Landratsamt und Vorsitzender der Bewertungskommission die Oberreichenbacher motiviert, ihr Dorfleben anzupreisen. "Es sind Bürgerschaften gesucht, die selber agieren und nicht auf Verwaltung und Gemeinderat warten. Diese Gemeinde lebt", stellte Rau fest und zeigte sich beeindruckt von den Umsetzungen.

Mit einem bunten Strauß an Aktivitäten für die Freizeitgestaltung von Sport über Kultur bis hin zur Kunst, aber auch sozialer Verantwortung, Landschaftspflege und sogar baulichen Umsetzungen weckten die Einwohner die Neugier auf Oberreichenbach. "Wo sind denn für all diese Aktivitäten Treffpunkte?", trafen Kreisbaumeisterin Dorothea Weßling und Rohrdorfs Bürgermeister Joachim Flik aus Reihen der Kommission einen wunden Punkt. "Nach einem Entwicklungsprozess mit der Bevölkerung sind die Planungen für ein Dorfgemeinschaftshaus entstanden, für deren Realisierung allerdings nachbarschaftliche Hindernisse aufgetreten sind", erläuterte Kistner Deshalb nutzen die Initiatoren unterschiedliche Räume.

Natürlich interessierte in diesem Zusammenhang auch die Betreuung von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter sowie die Grundversorgung. "Den großen Nachteil fehlender Nahversorgung kompensieren wir durch Mobilität", verwies der Bürgermeister auf größere Geschäfte in einem Radius von fünf Kilometern. Und natürlich wies der Schultes auf das Elektro-Bürgerauto und das in der Gemeinde entwickelte Konzept des Centros hin. Beide Projekte haben Nachahmer gefunden.

Mit dem Interkommunalen Gewerbegebiet am Würzbacher Kreuz, das vor der Erschließung des zweiten Bauabschnitts steht, sind zudem wirtschaftliche Initiativen erkennbar. Davon machte sich die Bewertungskommission, zu der auch Manfred Pfrommer aus der Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz im Landratsamt mit Verantwortung für die Geschäftsstelle des Wettbewerbs auf Kreisebene, Gartenbauingenieurin Elfriede Mösle-Reisch und Alfred Breitling, Kreisvorsitzender der Obst- und Gartenbauvereine, zählen, selbst ein Bild. Sie nahmen bei einer Rundfahrt durch die Ortsteile landschaftliche Prägung und Pflege, Gebäude, Baugebiete, Natur- und Wohnbaudenkmäler, Sanierungen und Gestaltungen in Augenschein.

Mit Spannung erwarten die Oberreichenbacher das Ergebnis. Die Gemeinde ist einziger Kandidat im Landkreis. "Es wird entschieden, ob es zu einer Weiterleitung auf Regierungsbezirksebene kommen wird", sagte Pfrommer. Ein Ergebnis ist im September zu erwarten.