Andreas Hohl und Viola Bommer im Duett. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Nostalgie: Sänger Andreas Hohl erinnert an Verbote der NS-Zeit / Reihenweise Ohrwürmer präsentiert

Alleine waren die Gäste beim Würzbacher Bauerntheater (WBT) nicht. Vielmehr teilten die Besucher Atmosphäre und musikalische Zeitreise mit dem Salonorchester "Die Palastperlen", das so manchen Ohrwurm zum Besten gab.

Oberreichenbach-Würzbach. "In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine" von Marika Rökk bildete den Auftakt nostalgischer Melodien. Von Anfang an hatte das Salonorchester die Zuhörer in seinen Bann gezogen. Für die optische Präsentation sorgte allen voran Sänger Andreas Hohl in Frack und Zylinder. Zu hören waren Melodien aus dem vergangenen Jahrhundert bis in die 20er-Jahre hinein.

Onkel Bumba tanzt Rumba

In Reihen der musikalischen Kostbarkeiten erklang außerdem die Hommage an die langen Beine der Elisabeth oder es wurde vom Rumba tanzenden Onkel Bumba aus Kalumba erzählt. Mit humorvollen Übergängen sowie Vergleichen zur heutigen Zeit oder Erinnerung an diverse Eigenarten von Männern und Frauen schlug Hohl nicht nur die Brücke von Melodie zu Melodie. "Wir haben auch einen Bildungsauftrag", kündigte der Sänger an. Dann verlas Hohl den Auszug eines Gesetzestextes aus der NS-Zeit, der diese Art von Musik verbieten wollte. Bekanntermaßen hielt sich aber in so manchen Kellertanzdielen oder Hinterhöfen diese Rhythmen und Melodien und überstanden zur Freude späterer Generationen diese Zeit.

Mit Notenstapel fing es an

Zudem erinnerte der Sänger an die Zeit in der man an so einem Abend ganz ohne Internet Menschen kennenlernte. Dies war just die Plattform, die zur Gründung der "Palastperlen" führte. "Ich habe einen Stapel Noten ersteigert, unter denen sich eben auch diese Melodien befanden und mich zur Gründung dieses Orchesters anregten", erzählte Initiator Uwe Forstner im Gespräch mit unserer Zeitung.

Ihm gelang es, junge Musiker und bewährte Instrumentalisten dafür zu gewinnen. Und so wurde das Publikum Zeuge, wie diese zuweilen ihre Instrumente wechselten, um dem Stil der verschiedenen Melodien Rechnung zu tragen. Saxofonistin Viola Bommer sang "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt" oder "In meiner Fantasie" mit Andreas Hohl. Eine gelungene Abstimmung und exakt platzierte Einsätze der Instrumente rundeten die musikalische Zeitreise ab.