Unter anderem der Umbau des Rathauses Igelsloch prägt die Investitionen des Haushalts, dessen System auf die Doppik (Doppelte Haushaltsführung) wechselt. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Im Haushalt gibt es keine Probleme / Rund 1,9 Millionen Investitionen stehen an

Nach den detaillierten Erklärungen zur Doppik in der Haushaltsführung bei der Oktober-Sitzung des Gemeinderats, brachte Kämmerer Daniel Merkle das Zahlenwerk für das kommende Jahr ein.

Oberreichenbach. "Es sieht gut aus", stellte er gleich zu Beginn fest, zumal weder eine Kreditaufnahme vorgesehen ist noch die Rücklagen übermäßig belastet werden. Vielmehr erwartet Merkle einen Überschuss von 400 000 Euro. Dieser Saldo der Ein- und Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit entspricht der vormaligen Zuführungsrate. Ohne Erhöhung von Steuern oder Gebühren weist der Gesamtergebnishaushalt, in dem der frühere Verwaltungshaushalt enthalten ist, die Erwirtschaftung der Abschreibungen aus und übertrifft den vorgeschriebenen Haushaltsausgleich.

Finanzausgleich wirkt sich aus

Gleichwohl, so der Kämmerer, wirke sich der kommunale Finanzausgleich mit steigenden Schlüsselzuweisungen oder höherem Einkommensteueranteil auf das positive Zahlenwerk aus. Nicht vergessen werden dürfe die sinkende Kreisumlage, die für Oberreichenbach eine Verbesserung um 91 000 Euro bedeutet.

Beim Zuwachs der Personalaufwendungen um 7,4 Prozent im Gesamtfinanzhaushalt erinnerte Merkle an die Übernahme der Trägerschaft des Kindergartens in Oberkollbach, wodurch fünf Stellen zusätzlich im Personalplan auftauchen. "Aber eigentlich haben wir deutliche Einsparungen, da der Gemeindeanteil für die Einrichtung an die Kirchengemeinde wegfällt", erläuterte er.

Der Investitionsplan für 2017 sieht bei drei Großprojekten den Abschluss oder den Beginn von Maßnahmen vor, beispielsweise die Umgestaltung des Rathauses Igelsloch zum Bürgertreff. Insgesamt summieren sich die Vorhaben auf rund 1,9 Millionen Euro. "Bis 2020 sind alle Investitionen finanziert und im Plan drin", kündigte Merkle an. Wegen der Systemumstellung wird die Gemeinde von Weihnachten bis Mitte Januar keine Rechnungen bezahlen, hat darüber alle potenziellen Empfänger unterrichtet.

Respekt zollte der Gemeinderat dem Kämmerer für das Zahlenwerk. "Es war ein Riesen-Act, ist gut und übersichtlich", unterstrich Thomas Seyfried, der die Doppik bereits aus seinem beruflichen Alltag kennt. Vor allem herrscht im Gremium Freude darüber, dass die liquiden Mittel höher sind, als vor Jahren prognostiziert.

So stimmten die Räte nicht nur dem Entwurf des Haushaltsplans, sondern auch dem Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Wasserversorgung zu. Allerdings weist letzterer einen Verlust von 18 000 Euro aus. "Im kommenden Jahr können wir ihn mit dem Gewinnvortrag decken, aber im Folgejahr müssen wir die Gebühren neu kalkulieren", kündigte der Kämmerer an.