Beim Festgottesdienst in der frisch renovierten Leonhardskirche in Igelsloch sind Pfarrer Andreas Haller und Siegfried Hartmann, zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats, dankbar über viele bunte, lebendige Steine. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Wiedereinweihung des sanierten Gebäudes / Lebendige Steine bilden geistliches Haus

Von Andrea Fisel

Mit einem Gottesdienst ist die Wiedereinweihung der in eineinhalbjähriger Bauzeit sanierten Leonhardskirche in Igelsloch gefeiert worden.

Oberreichenbach-Igelsloch. "Tut mir auf die schöne Pforte, führt in Gottes Haus mich ein; ach wie wird an diesem Orte meine Seele fröhlich sein! Hier ist Gottes Angesicht, hier ist lauter Trost und Licht!" Welcher Choral aus dem evangelischen Gesangbuch könnte treffender in Worte fassen, was eine Kirchengemeinde empfindet, wenn ihre Kirche nach eineinhalb Jahren Bauzeit wieder zum Gottesdienst einlädt? Und nun, wie die St. Leonhardskirche in Igelsloch, nicht nur in neuem Glanz erstrahlt, sondern gesund und gefestigt dasteht? Pfarrer Andreas Haller jedenfalls war fest überzeugt, dass Gott bereits hier Wohnung genommen habe.

Jugend gibt Anspiel

Jugendliche stellten in einem Anspiel dar, welche Bedeutung lebendige Bausteine beim Bau einer Kirche hätten. Jeder Stein, ob klein oder groß, einfarbig oder bunt, werde gebraucht, sagte die junge Baumeisterin. Es gebe nur eine Bedingung für die Zugehörigkeit: "Jesus muss der Grundstein deines Lebens sein."

Nur Jesus Christus könne dieser Kirche die wirkliche Weihe geben, ergänzte Haller in seiner Predigt über den Bibeltext aus dem ersten Petrusbrief. Dass aus diesem traditionsreichen, mehr als 600 Jahre alten Gebäude eine lebendige Gemeinschaft entstehen könne, dazu brauche es lebendiger Bausteine, von Gott auserwählt, um gemeinsam aufzubauen, zu glauben und zu beten. "Wir wurden heute zu einem Teil dieser Tradition, zu der Geschichte Gottes mit diesem Haus", verdeutlichte der Geistliche seinen Zuhörern.

Siegfried Hartmann, zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats, ließ die Festgemeinde dank zahlreicher Bilder, aufgenommen von Samuel Keppler, an sämtlichen Renovierungsarbeiten teilhaben. Zugleich bedankte er sich bei allen, die in irgendeiner Form dazu beigetragen hätten, dass sie heute diese Wiedereinweihung feiern könnten. "Auch bei der Gemeinde Oberreichenbach, die den goldenen Hahn auf der Kirchturmspitze bezuschusst hat", verriet er.

Dekan Erich Hartmann gab den Gottesdienstbesuchern in seinem Grußwort einen ungewöhnlichen Rat: "Schonen Sie ihre Kirche nicht!" Sie sollten durch die Nutzung dieses Hauses Gott so oft wie möglich Raum geben, auf seine Stimme hören und zugleich die eigenen Stimmen erklingen lassen.

Kistner ist beeindruckt

Bürgermeister Karlheinz Kistner gestand, dass er und seine Frau schon sehr neugierig gewesen seien, wie die renovierte Kirche von innen aussehe. Sein Urteil: "Sie ist wunderschön geworden!" Er sei dankbar, dass es in Igelsloch ein stabiles christliches Fundament gebe mit vielen lebendigen Steinen, die nicht nur an Kirche oder Gemeindehaus bauten, sondern auch am geistlichen Haus. "Danke, dass ich ein Teil dieser Gemeinschaft sein darf", so der Oberreichenbacher Schultes.

Glückwünsche im Namen der Kirchengemeinden Würzbach und Oberkollbach überbrachte Kirchengemeinderat Helmut Wurster. Passend zu seinem mitgebrachten Geschenk, einem soliden Schirmständer für das Igelslocher Gotteshaus, zitierte er die biblische Zusage: "Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt ..., spricht: ›Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe!‹"