Die Tage des städtischen Bauhofs im Walkmühlenweg sind bald gezählt. Die Stadt Calw wird im Stammheimer Feld neu bauen. Ein interkommunaler Bauhof zusammen mit der Nachbargemeinde Oberreichenbach kommt allerdings nicht zustande. Foto: Fritsch

Großer Wurf gelingt nicht. Nachbargemeinde will sich unmittelbaren Zugriff erhalten.

Calw/Oberreichenbach - Es wäre so schön gewesen: Calw und Oberreichenbach hätten den ersten interkommunalen Bauhof erstellt, der vom Land eine Förderung bekommen hätte. Mit 750 000 Euro hätte es auch noch einen großen Batzen Geld gegeben.

Nun ist der große Wurf nicht gelungen, wie es Calws Oberbürgermeister Ralf Eggert am Donnerstagabend vor dem Bau- und Umweltausschuss des Calwer Gemeinderats sagte. "Nun müssen wir alleine bauen", verdeutlichte der OB die Konsequenzen.

Die Förderung hätte vorausgesetzt, dass der Bauhof unter einheitlicher Leitung steht. Idealerweise sollte aus Sicht des Regierungspräsidiums ein Zweckverband gebildet werden. Des wiederum wäre mit einem Personalübergang verbunden gewesen.

Dies möchte Oberreichenbach nicht. Denn in dem Zweckverband hätte die Stadt Calw aufgrund ihrer Größe eine deutliche Mehrheit. "Die Gemeinde Oberreichenbach schätzt die derzeitige Situation, die es ihr erlaubt, jederzeit unmittelbaren Einfluss auf die Leistungserbringung durch den Bauhof auszuüben." So steht es in einem Schreiben Eggerts an das Regierungspräsidium. Darin teilt er der Behörde mit, dass die beiden Kommunen das Projekt "Interkommunaler Bauhof" nicht weiter verfolgen wird, obwohl es viele Vorteile mit sich gebracht hätte. "Karlheinz Kistner und ich hätten das hinbekommen", so der Calwer OB vor dem Ausschuss; das Projekt sei jedoch auf Dauer angelegt.

Die Lösung hätte sich schon deshalb angeboten, weil Calw neu baut und auch der Oberreichenbacher Bauhof optimiert werden müsste. Vor allem für die Versorgung der Schwarzwaldseite von Calw hätte dies Vorteile gehabt.

Nun baut Calw also alleine. Dies soll Ende November beschlossen werden. Anfang März soll Baubeginn sein. Derzeit läuft ein Antrag auf Förderung aus Mitteln des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR). Die Baukosten betragen gut 4,1 Millionen Euro.