Neben der Nikolauskirche in Würzbach soll ein "Haus der Begegnung" entstehen, an dessen Kosten sich die bürgerliche Gemeinde beteiligt. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Bürgerliche Gemeinde bei Kosten beteiligt / Barrierefreier Eingang

Oberreichenbach (sst). Da die evangelische Kirchengemeinde ihr bisheriges Pfarrhaus verkauft hat (wir berichteten), plant sie nun den Neubau eines "Hauses der Begegnung". Der Gemeinderat beschloss nun, sich an den Kosten für die Investition zu beteiligen.

Und das in Höhe von zehn Prozent der Nettoinvestitionen für den Neubau. Im Ergebnis wird dieser Betrag mit 76 050 Euro veranschlagt.

"Dafür erhält die Gemeinde für 20 Jahre ein unentgeltliches Belegungsrecht", erläuterte Bürgermeister Karlheinz Kistner. Die Beteiligung der bürgerlichen Gemeinde ist ausschlaggebend für einen potenziellen Zuschuss durch das Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg zur Entwicklung Ländlicher Raum. Den Antrag dafür will die Kirchengemeinde fristgerecht bis Oktober stellen.

Abstand zur Kirche für neues Gebäude vom Denkmalschutz gefordert

"Für die Realisierung des Neubaus müssen wir auch einen Abstand zur Kirche einhalten", kündigte Kistner an. Der aktuelle Bebauungsplan sieht einen direkten Anbau vor, dem allerdings widerspricht der Denkmalschutz, unter dem die Nikolauskirche steht. Der bestehende Schuppen auf dem Gelände südlich der Kirche soll abgerissen werden, ehe ein teilunterkellertes Gebäude errichtet wird. Zwei Begegnungsräume im Erdgeschoss sowie ein Jugendraum im Dachgeschoss plant die Kirchengemeinde. "Ein barrierefreier Eingang erfolgt zur Kirchenseite hin", erklärt der Bürgermeister zu den Planungen.

Der Gemeinderat hat bereits zu Jahresanfang signalisiert, dass das Vorhaben unterstützt werden soll. "Wenn wir als Gemeinde das selbst umsetzen wollten, wäre das mit wesentlich höheren Kosten verbunden", stellte Kistner fest, zumal schon im alten Rathaus die Barrierefreiheit fehlt.

Die Mittel dafür werden sich auf 21 050 Euro belaufen. Dabei wird der vorgesehene Bauplatz neben der Kirche, der im Besitz der Gemeinde ist, mit einem Gegenwert in Höhe von 15 000 Euro angerechnet. Darüber hinaus liefert die Kommune das Bauholz für 40 000 Euro für die Errichtung des Gebäudes.

"Glückwunsch an die Kirchengemeinde, das ist schnell gegangen und wir sollten die Förderung unterstützen", unterstrich Stefan Elsässer. Mit Blick auf das Engagement in der Gemeinde und deren Jugendarbeit fiel es dem Gemeinderat nicht schwer, seinen Beschluss zu fassen.