Zum 25-jährigen Bestehen des Würzbacher Bauerntheaters wurden erstmals Ehrungen vorgenommen (von links): Wolfgang und Monika Pfrommer, Georg Schanz, Martin Reichle, Werner Schwämmle, Helmut Volz, Roland Schroth und Roland Reck. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Würzbacher Bauerntheater feiert 25 Jahre Eigenständigkeit / Erstmals gibt es Ehrungen

Eine Neuheit hatte die Hauptversammlung des Würzbacher Bauerntheaters (WBT) zu bieten: Erstmals standen Ehrungen an, weil der Verein sein 25-jähriges Jubiläum feiert.

Oberreichenbach-Würzbach. Zumindest was die Eigenständigkeit angeht, nachdem sich die Theater-Spieler vom Sportverein Würzbach gelöst hatten. Dort war die Abteilung zuvor bereits 30 Jahre angeschlossen. "Es wurde aber immer mehr in der Abteilung und das funktionierte einfach nicht mehr", erinnerte Wolfgang Pfrommer. Allen Unkenrufen zum Trotz – "Wir hörten viele, die dem Verein keine Chance geben wollten", so der Vorsitzende – hat sich das WBT aber etabliert.

An Meilensteine erinnert

Immerhin 156 Theaterspieler waren Garant für insgesamt 905 Auftritte, die das Ensemble bis heute auf die Bühne brachte. Und die Bekanntheit der Truppe reicht längst über die Kreisgrenzen hinaus. "Der Verein pflegt gute Beziehungen von der Gemeinde bis nach Berlin und wir haben ein eigenes Theaterhaus", sagte Pfrommer nicht ohne Stolz.

In seinem Rückblick erinnerte er an einige Meilensteine der Entwicklung des WBT, das von 31 Mitgliedern bei der Gründung im Juni 1992 auf inzwischen 232 Mitglieder angewachsen ist. Bereits zwei Jahre nach den Anfängen entstand die Trachtengruppe im WBT. Mit dem so genannten Hochzeitszug nahm sie im Lauf der Jahre an unterschiedlichen Umzügen, nicht zuletzt beim Oktoberfest in München teil. "Nach 70 Jahren fand wieder ein Umzug durch Würzbach statt", berichtete der Vorsitzende vom ersten Gautrachtentreffen, das der Verein organisiert hatte, und einer Neuauflage vor sechs Jahren.

Bei politischen Anlässen ist die Trachtengruppe ein gern gesehener Gast und präsentierte unter anderem beim Neujahrsempfang in Brüssel oder der Stallwächterparty in Berlin die historischen Trachten aus dem Nordschwarzwald.

Unterdessen startete das Zusammenspiel des Theater-Ensembles mit den Kurverwaltungen und Vereinen als Gastgeber in den Sälen und Hallen des Landkreises. "Noch heute sind es zwölf Vereine, bei denen wir Gastspiele geben", so Pfrommer. Die Tourneen außerhalb des Standortes führten das WBT auch weit über die Kreisgrenzen hinaus, beispielsweise in die legendäre Musikerscheune Diedersdorf. Unvergessen sind den Darstellern dabei nicht zuletzt die Fernsehaufzeichnungen. Vor 15 Jahren gründete sich der Förderverein des WBT, den Joachim Sickinger bis heute leitet.

Mehr als zwölf Vorschläge

Das Ansinnen, ein Theaterhaus zu bauen geht bis 1999 zurück. "Damals wurde vom damaligen Vorsitzenden Horst Neuweiler die erste Bauvoranfrage gestellt", erinnerte Pfrommer an den ersten auserkorenen Standort beim Sportplatz. Es gab mehr als zwölf weitere Vorschläge, ehe das WBT sein Vorhaben im Interkommunalen Gewerbegebiet Würzbacher Kreuz realisierte und vor fast zwei Jahren einweihte.

Auch erwähnte der Vorsitzende eine Trachtentanzgruppe, die es fünf Jahre lang gab, sowie die vereinseigene Musikschule, die 13 Jahre lang Nachwuchs ausbildete. Fester Bestandteil ist bei den Aufführungen oder Festen die Musikgruppe unter Leitung von Brigitte Luz. "Zehn Gründungsmitglieder halten dem Verein bis heute die Treue", würdigte Pfrommer, der selbst Gründungsmitglied ist, die Verbundenheit von Ursula und Rüdiger Pfrommer, Uwe Keppler, Roland Reck, Georg Schanz, Roland Schroth, Werner Schwämmle, Helmut Volz sowie Monika Pfrommer.