Die Chorgemeinschaft Liederkranz bei ihrem Konzert in der Johanniskirche. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder-Bote

Chorgemeinschaft begeistert mit zwei Konzerten

Von Jeanette Tröger

Oberreichenbach-Oberkollbach/Calw-Altburg. Zu zwei Kirchenkonzerten haben die Sänger der 2012 gegründeten Chorgemeinschaft Liederkranz Altburg/Oberkollbach eingeladen.

Das erste fand in der Martinskirche in Altburg statt. Beim zweiten erfreuten sie im gut gefüllten Schiff der Johanniskirche in Oberkollbach die Freunde der geistlichen Chormusik. Chorleiter Bastian Levancher führte die gemischte Sängerschar lebendig und engagiert durch ein abwechslungsreiches Programm, dessen Tenor gleichwohl das Gotteslob und tiefempfundener Glaube war.

"Herr Gott, dich loben wir" von Friedrich Silcher machte den Anfang. Der "Lobgesang" von Gerhard Rabe stellte mit seiner ersten Liedzeile die Verbindung zum nahenden Abend her: "Sterne ziehen ihre Bahnen…" Jaques Ber-thier vertonte den Psalm 91 "Bei Gott bin ich geborgen". Mit einem Duett zu Beginn berührt das Stück trotz der einfachen Melodie. Es ist auch als gesungenes "Taizé-Gebet" bekannt.

Für das Miteinander in der Welt und für den Frieden hatte der Chor die Stücke "Eine Taube" von Stefan Bothur und Pacal Thibauts "Überall soll Frieden sein" ausgewählt. Und ganz überraschend erklang dazwischen ein Gotteslob im mitreißenden südamerikanischen Samba-Rhythmus. Über den Titel "Wirf dein Anliegen auf den Herrn" aus Mendelsohn-Bartholdys Messias hielt Rita Wohlgemuth zunächst eine Lesung, bevor Chorleiter Levancher als Solist den Chorraum betrat.

Der junge Dirigent, der die Chorgemeinschaft seit ihrer Gründung leitet, studiert derzeit im siebten Semester Gesang und Oper an der Hochschule in Karlsruhe. In Oberkollbach sang er mit seinem warmen, voluminösen Bariton sechs Lieder nach Versen von Christian Fürchtegott Gellert, komponiert von Ludwig van Beethoven. Ilja Rapoport begleitete ihn am Klavier, und so sorgten sie gemeinsam für manchen Gänsehautschauer im Publikum.

Mit dem Eingangsgesang "Wohin soll ich mich wenden" aus Franz Schuberts Deutscher Messe leitete der Chor über zu einem "Vater unser" und dem "Ave verum corpus" von Wolfgang Amadeus Mozart. Auch das letzte Lied im Konzertprogramm, "Abendruhe", wird dem österreichischen Komponisten zugeschrieben.

"Unser großes Ziel ist es, das Hallelujah aus dem Messias so zu singen, dass der Kirchturm wackelt!" Norbert Link, erst seit wenigen Tagen Vorsitzender der Chorgemeinschaft, machte mit diesen Worten deutlich, dass sich die Choristen und ihr Chorleiter die Messlatte hoch gelegt haben.

Weil die Sopranistinnen und Altistinnen, die Tenöre und die Bässe Freude am Singen haben und weil der Dirigent gelächelt, also Einverständnis signalisiert hat, schenkten sie ihrem Publikum noch die Lieder "Abend wird es wieder" und "Die Rose" als Zugabe. "Das war ein gelungener und besinnlicher Abschluss", freute sich eine Besucherin des Konzerts.