Die Gemeindebücherei in Igelsloch ist ein Vorzeigeprojekt fürs bürgerliche Engagement von "Lebensqualität durch Nähe" in Oberreichenbach. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Projektarbeit: Über Engagement in der Bücherei berichtet

Von Steffi Stocker

Oberreichenbach. Zum Jahresende erhält der Gemeinderat regelmäßig Berichte über Projekte, die über "Lebensqualität durch Nähe" (LQN) entstanden sind. Nachhaltigkeit prägt das Engagement der Bevölkerung, dessen beachtliche Erfolgsgeschichte anhält.

So berichtete Ursel Black von inzwischen 4900 Büchern, die in der von ihr initiierten Gemeindebücherei in Igelsloch einen stattlichen Grundstock bilden: "In diesem Jahr wurden 1272 Bücher ausgeliehen, bei unserer Größe ganz beachtlich."

Autorenlesung ein Erfolg

Ein großer Erfolg war zudem die Autorenlesung mit Petra Durst-Benning im April. Für das kommende Jahr ist ebenfalls eine Lesung in Vorbereitung. "Neue Bücher, für die wir die Unterstützung der Gemeinde erhalten, steigern die Attraktivität", sagte Black zur Betreuung der Bücherei durch ein siebenköpfiges Frauenteam. "Außer Heizung und Strom wurde von den Finanzmitteln bisher nichts ausgegeben, da sie die Anschaffungen selbst schultern", so Bürgermeister Karlheinz Kistner.

Positive Rückmeldungen

Positive Rückmeldungen erhalten die Familienbesucherinnen, erzählte Karin Schilling. Familien mit Neugeborenen und Zugezogene mit Kindern unter drei Jahren werden in Oberreichenbach besucht und mit kostenlosen Windelsäcken, einem Gutschein der Gemeinde sowie Informationen versorgt. Durchschnittlich 20 Termine absolvieren die Familienbesucherinnen jährlich. Der Landkreis organisiert zudem Fortbildungen und den Austausch mit anderen Gemeinden.

Steil ansteigende Nachfrage

Eine steigende Nachfrage erfährt der Verein "für uns in Oberreichenbach" mit seinem Netzwerk für hauswirtschaftliche und psychosoziale Familien- und Seniorenhilfe. "Der Bedarf steigt. Wir haben inzwischen 27 Mitarbeiter, auch aus anderen Gemeinden", erzählt Deborah Höfflin. Sie ist eine der drei Einsatz- und Projektleiterinnen. Beinahe verdreifacht haben sich in drei Jahren sowohl Einsatzorte als auch Einsatzstunden. Letztere werden sich wohl auf 3600 summieren, schätzt Höfflin die Lage ein. Bis vor vier Wochen war der Verein sogar der einzige anerkannte häusliche Betreuungsdienst im Landkreis. "Wir verfügen landesweit über ein gutes Netzwerk und haben mit unserer Gemeinde das große Los gezogen, wie die Vergleiche zeigen", freut sich Höfflin. "Dieser Verein ist eine von deutschlandweit 300 Anlaufstellen für diese Belange, die Frage des Bedarfs stellt sich nicht mehr", so Kistner zur gelebten Nächstenliebe.