Der Arbeitskreis beriet einen Antrag auf Fördermittel für den Dorfladen. Foto: Stocker

Arbeitskreis hat bereits Größe des geplanten Projekts im Visier. Fragebogen-Aktion geht bis zum Monatsende.

Oberreichenbach - Die Nahversorgung der Bevölkerung brennt Kommunen vor allem in Ortschaften des ländlichen Raums unter den Nägeln. So gibt es auch in Oberreichenbach eine Initiative für einen Dorfladen. Der Arbeitskreis beschäftigte sich mit dem Antrag auf Projektförderung.

"Für einen Zuschuss sollten wir zunächst vom höchstmöglichen Potenzial ausgehen", so Bürgermeister Karlheinz Kistner zur Frage der Zuschussgröße. Dieses Potenzial könne im Ernstfall zwar reduziert werden, jedoch einen Nachschlag zu erhalten, falls mehr Bedarf da ist, sei nicht möglich.

Der Arbeitskreis Nahversorgung und Mobilität lässt sowohl Standort als auch Flächenangabe noch offen, da sich mehrere Optionen ergeben hätten. Nach wie vor ist dabei das ehemalige Feuerwehrgerätehaus von Oberreichenbach eine Möglichkeit. Aber auch ein bestehendes Laden-Café könnte unter Umständen genutzt werden. "Deshalb habe ich, unabhängig vom endgültigen Standort, eine Fläche von 200 Quadratmetern den Berechnungen zugrunde gelegt", sagte Wolfgang Gröll, Fachberater für Dorfläden, der das Projekt begleitet.

Vorausgegangen waren Beratungen zu den Kosten- und Nutzenrechnungen, die naturgemäß unterschiedliche Auffassungen mit sich bringen. "Das teuerste wird die Kühltechnik sein", so Gröll in seinen Ausführungen. Mit der Anordnung von Regalen und weiteren Einrichtungen, wie beispielsweise einer Bistro-Ecke, könne indes variabel umgegangen werden. Vorsichtig wurde deshalb ein Umsatzstart 320 000 Euro jährlich angesetzt. Nicht verhehlt wurde bei den Gesprächen allerdings, dass es ein Ritt auf des Messers Schneide sei, zumal die Personalkosten nicht unbeachtet bleiben dürfen.

Insgesamt, so der einhellige Tenor, steht und fällt ein Dorfladen mit der Beteiligung der Bevölkerung. Die Bürger haben es also selbst in der Hand. Und sie sind zwischenzeitlich aufgefordert, sich über einen Fragebogen zu diesem Thema zu äußern. Neben der Nutzung eines solchen Angebots kann dabei auch zu gewünschten Produkten oder Öffnungszeiten Stellung genommen werden. Zudem sind Dienstleistungsangebote für die Organisatoren von Bedeutung sowie Beteiligungen in finanzieller oder mitwirkender Hinsicht gewünscht.

Bei der jüngsten Arbeitskreissitzung sind 142 Rückläufer der insgesamt 1100 verteilten Fragebogen an Gröll weitergegeben worden. "Für die Ansammlung von Eigenkapital haben sich 21 Prozent der antwortenden Teilnehmer bereit erklärt", so der Fachberater nach einer ersten kurzen Durchsicht.

Der Arbeitskreis hofft, dass sich bis Monatsende weitere Haushalte an der Rückmeldung beteiligen, um ein breites Meinungsbild zu erhalten. "Der Gemeinderat wird noch beraten, in welcher Weise sich die Gemeinde an dem Projekt beteiligt", ergänzte Kistner.