Zahlreiche Bürger informierten sich über das Thema "Lebenslanges Leben in Oberreichenbach". Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Seniorenbetreuung: Arbeitskreis will lebenslanges Leben in Oberreichenbach ermöglichen

Von Steffi Stocker

Im Zuge des Leader-Projekts "Lebensqualität durch Nähe" (LQN) gibt es in Oberreichenbach schon zahlreiche Angebote. Mit einer Wohnform im Alter, die das Verbleiben im Ort ermöglicht, soll nun der nächste Schritt bewerkstelligt werden.

Oberreichenbach. "Die Frage ist: Wie können wir dieses Ziel langfristig sichern, wenn eine ambulante Versorgung nicht mehr ausreicht", sagte Bürgermeister Karlheinz Kistner. Gleichzeitig würdigte der Schultes das bisherige Engagement der Bürger, durch das die Gemeinde bereits auf einem guten Weg sei. In diesem Zusammenhang erinnerte Kistner an die Verbesserung der Mobilität, die Entstehung des Dorfmarktes, durch den Lebensmittel im Ort erhältlich werden, und die Betreuung von Kindern durch Tagesmütter.

Durch den Arbeitskreis "Helfende Hände" sind die "Zeitbank plus" und der Verein "für uns" entstanden. Eben diesem Arbeitskreis ist es gelungen, einen Zuschuss für die Beratung und Begleitung des Prozesses "Lebenslanges Leben in Oberreichenbach" vom Land zu erhalten. "Wir fangen in Oberreichenbach nicht bei Null an, es hat sich schon viel entwickelt", stellte Bernhard Goldschmidt vom Verein SPES-Zukunftsmodelle in Freiburg fest. Er war bereits für die Installation von LQN in der Gemeinde zuständig. Goldschmidt moderierte am Montagabend die Informationsveranstaltung im Rathaus, zu der viele Bürger gekommen waren.

"Wir haben inzwischen mehr als 30 Mitarbeiter für die Betreuung zu Hause, kommen aber an unsere Grenzen, wenn jemand jeden Tag und viele Stunden Begleitung braucht", sagte Debora Höfflin, Projektleiterin bei "für uns". Deshalb unterstütze der Verein den nächsten Schritt, um betroffene Personen in einer passenden Wohnform zu betreuen. Noch sind die Akteure auf der Suche und ließen sich deshalb verschiedene Modelle erläutern.

Außenstelle des Pflegezentrums denkbar

Anita Burkhardt und Annegret Schöttle aus Neuweiler erzählten vom noch jungen Seniorentreff Herbstrose, der eine Tagesbetreuung ermöglicht. Von den Wohngruppen im Pflegezentrum Haus auf dem Wimberg berichtete Hausdirektorin Monika Volaric. "Wir bieten einmal im Monat einen gemeinsamen Angehörigen-Treff im Bürgerstüble an", sagte Irmgard Albrecht vom Arbeitskreis "Helfende Hände" zur Zusammenarbeit mit dem Pflegezentrum. Auch eine Außenstelle der Einrichtung in Oberreichenbach wäre möglich, wie Volaric auf Anfrage von Wolfgang Gross sagte. Sie verwies dabei auf ein entstehendes Modell in Heumaden.

Indes ist die Art der künftigen Wohnform für Oberreichenbach noch offen. Schon im Vorfeld wurden aber Leitlinien erarbeitet. Goldschmidt verwies in diesem Zusammenhang auf Erkenntnisse von Lorenz Cornelissen. In weiteren Schritten, unter anderem mit einer Erkundungsfahrt, sollen nun mögliche Kosten ermittelt werden. Außerdem wird ein Fragebogen verteilt, in dem Daten erhoben werden, um den Wunsch nach lebenslangem Wohnen in Oberreichenbach, dessen Form, mögliche eigene Beteiligung der Bürger und Anregungen für die Realisierung zu ermitteln.