Isabelle Engler, Bereichsleiterin, und Mischa Hamann, Sozialarbeiter, vom Diasporahaus berichteten über die Jugendarbeit. Foto: Zahner Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendarbeit: Obernheimer Jugendliche sollen durch gemeinsame Turniere zueinander finden

In den Obernheimer Jugendraum kommt Bewegung: Eine Renovierung steht bevor und es sollen vermehrt Grundschulkinder integriert werden. Das berichtete Mischa Hamann vom Diasporahaus Bietenhausen in der Gemeinderatssitzung.

Obernheim. Kalt war’s im Winter im Obernheimer Jugendraum. Daran schuld waren die maroden Fenster. Trotz der eingeschalten Heizung seinen die Temperaturen meist im einstelligen Bereich gewesen, berichtet Sozialarbeiter Mischa Hamann. Feuchte Möbel und eine ungemütliche Atmosphäre, welche die Besucherzahlen sinken ließ, seien die Folge gewesen.

Nun aber startet bald der Umbau des Raums, in den auch neue Fenster eingesetzt werden. An der Neugestaltung beteiligen sich die Jugendlichen selbst. "Sie sollen sich mit dem Raum identifizieren", erklärte Hamann. "Es kann sein, dass die Jugendlichen dann mal ein bis zwei Wochen nicht hinein können", ergänzte Bürgermeister Josef Ungermann.

Dafür hat sich Hamann bereits ein Alternativprogramm überlegt: "Dann gehen wir ins Schwimmbad oder Volleyball spielen." Der studierte Sozialarbeiter ist seit Oktober in der offenen Jugendarbeit in Obernheim und Meßstetten tätig. Er möchte nun zusammen mit seinem Team den Altersschnitt im Jugendraum verjüngen. Waren es im vergangen Jahr 15- bis 18-Jährige, die den Jugendraum besuchten, sollen künftig Grundschüler hinzu kommen. Hintergrund ist, den Kindern die Hemmschwelle eines Besuches zu nehmen, wenn sie älter sind. Für die Grundschüler werde es dann beispielsweise Bastelangebote geben, meinte Hamann.

Gemeinderat Wolfgang Moser merkte an, dass viele Jugendliche in Obernheim in einen privat organisierten Jugendraum im alten Posthaus oder in einem Bauwagen gingen. Er wollte von Hamann wissen, wie es gelingen könne, auch diese Jugendlichen in den Jugendraum zu integrieren oder die Gruppen zusammenzuführen.

"Die Jugendlichen, die in diese Einrichtungen gehen, sind bereits in einer Gruppe integriert. Unser Angebot richtet sich eher an diejenigen, die keiner Gruppe angehören", erwiderte der Sozialarbeiter.

Bürgermeister Ungermann, die Gemeinderäte und Hamann waren sich aber einig, dass es künftig Aktionen wie gemeinsame Turniere geben werde, um die Gruppen zusammenzubringen. Zudem berichtete Hamann von der hohen Besucherzahl der Gruppenangebote für die Kinder von sechs bis zehn Jahren sowie für Jugendlichen ab der fünften Klasse.