Franz Schubert zu Besuch beim Männergesangverein "Harmonie" Obernheim / Chöre singen gemeinsam

Von Dieter Dürrschnabel

Obernheim. Einen besonderen Besuch hatte der Männergesangverein "Harmonie" Obernheim. Der im 18. Jahrhundert geborene Komponist Franz Schubert – verkörpert von Bruno Moser – "verirrte" sich auf seiner Zeitreise in Obernheim.

Verwundert über die lange Zeitreise lud ihn Jürgen Dreher, Vorsitzender des Männergesangvereins, ein, sich doch seine Werke vom Männerchor singen zu lassen. Mit "Der Gondelfahrer" und "La pastorella al prato" überzeugte und erfreute der Chor den Komponisten. Dass sich die musikalische Zeit gewandelt hat, bewiesen die Männer um Cordula Bieber mit dem Beatles-Hit "Yesterday". Den Männerchor begleitete am Klavier Vera Klaiber. Damit konnte Schubert nichts anfangen und wollte noch mehr von seinen Werken hören.

"Im Abendrot" hatte der Gesangverein "Eintracht" Geislingen im Gepäck und hatte damit die Sympathien des Komponisten auf seiner Seite. Doch auch die Geislinger reisten musikalisch ins 20. Jahrhundert und präsentierten nach einem Arrangement von Thomas Gabriel die "Vogelhochzeit" in einer etwas humoristischen Art und Weise. Danach war es für Franz Schubert Zeit, mit seiner Zeitmaschine wieder zurück ins 18. und 19. Jahrhundert zu reisen. Er verpasste deshalb den Auftritt des Liederkranzes Ratshausen.

Mit Friedrich Silchers "Ännchen von Tharau" überzeugte der Männerchor. Da Schubert abgereist war, verpasste er eine tolle Inszenierung seiner Werke "Der Lindenbaum" und "Die Forelle". Er wäre begeistert gewesen. Zum Abschluss des ersten Blockes sangen die Ratshausener "Der Frater Kellermeister" von Carl August Kern. Nach einer kurzen Pause reiste der Liederkranz Ratshausen musikalisch in die Welt der Oper. Verdis "Freiheitschor" war eine echte Herausforderung für die Männer, die sie gekonnt bewältigten. Weiter ging die Reise über die Karibik nach Afrika. Harry Belafontes "Island in the Sun" und das abschließende "Kum ba yah – my lord" waren dann ausschlaggebend für Zugaben. Mit "Die Rose aus Burgund" verabschiedete sich der Liederkranz.

Ausschließlich afrikanisch war es bei den Geislingern. Cordula Bieber hatte mit ihren Sänger "Siyahamba", "Thule mtwana wami" und "Mamaliye" einstudiert. Einfach nur zu singen, wäre ja für die Geislinger keine Besonderheit. So gab es zum Lied einige Tanzschritte, die das Ganze auflockerten. Auch das hatte eine Zugabe zur Folge. Mit einem "Boogie Woogie" verabschiedete sich der gemischte Chor.

"Music is Number One", war das erste Lied im zweiten Block für die Gastgeber. Überzeugend und gekonnt überbrachten sie diese Botschaft. Mit kleinen Tanzschritten versehen schlossen sie ihren Auftritt mit "Hambani Kahle" und "Sana, Sananina" ab. Es gab auch danach eine Zugabe. Diese wurde zu einer Premiere. Zusammen mit den beiden Gastchören sang man "Banuwa jo". Es war ein gelungenes Herbstkonzert, das mit viel Applaus belohnt wurde.