Im Kloster durften sich die jungen Obernheimer alles ansehen – da kommt man schließlich nicht täglich hin. Foto: Wäschle Foto: Schwarzwälder-Bote

Förderverein: Zwischen "Bauer sucht Frau" und Wanderschäferei: Obernheimer Grundschüler staunen

Obernheim. Ist es möglich mit Grundschülern der dritten und vierten Klasse eine zweitägige Fahrradtour mit 70 Kilometern Länge und fast 1800 Höhenmetern zu unternehmen? Dieser Aufgabe hat sich der Schulförderverein Obernheim gestellt und ist mit zwölf Kindern und drei Betreuern – Susanne Moser, Verena Junker-Mayer und Rolf Wäschle – zum Talhof bei Beuron geradelt – über den Rossberg hinab nach Nusplingen, durch das Bäratal, vorbei am Wasserwerk Hammer und der Schlößlesmühle zum Rastplatz, an dem für die Sendung "Bauer sucht Frau" gedreht wurde. Dort stellten die Kinder die Szene nach, ehe sie der Bära zu den Tuffsteinkaskaden nach Bärenthal folgten, wobei sie ein kurzes Stück, über Wurzelwerk schiebend, überwinden mussten.

In Fridingen tauschten sich die Kinder mit Fernradfahrern über ihre Ziele aus, doch mit Oslo und Budapest konnten sie dann doch nicht konkurrieren. Stattdessen steuerten sie das Kloster Beuron an, wo sie eine kleine Führung bekamen und einen Film über das klösterliche Leben von Pater Petrus anschauten, der ihnen zudem den Brudersegen spendete. Dass die Kinder im Kloster sehr ruhig und beeindruckt waren, brachte ihnen viel Lob der Betreuer ein, und mit dem kirchlichen Segen schafften sie anschließend den Aufstieg zur Petershöhle, die Zufluchtsstätte des Klosters Beuron, auf einem fast alpinen Steig und über eine steile Treppe.

Die Felsformationen und die Größe der Höhle machten die Kinder ebenso staunen wie der Felsenweg und die Mauruskapelle auf dem Rückweg. Den Umweg zur Rote-Brunnen- und zur Maurushöhle wollten freilich nicht mehr alle Kinder auf sich nehmen, so mussten einige auf die Speläologen, die Höhlenforscher, warten.

In der Höhle wunderten sich alle über die Kälte und die völlige Dunkelheit, die auch draußen langsam hereinzog, so dass es Zeit wurde, den Talhof, die Unterkunft für die Nacht, zu erreichen. Mit Kochen, Kicken, Dino-Cars und Spülen ging der Abend schnell vorbei, und nach dem ausgiebigen Frühstück wartete die Königsetappe hoch zur Burg Werenwag auf die Kinder, die diese 240 Höhenmeter sehr sportlich meisterten.

Ein kurzer, aber heftiger Gewitterregen begleitete sie nach Schwennigen und weiter nach Heinstetten, wo Schäfer Höfel ihnen Wissenswertes über die Schafhaltung und die Arbeit mit dem Hund berichtete, ehe sich die Kinder Grillwürste vom Schaf und Apfelschorle schmecken ließen.

So gestärkt war der Heimweg über Hartheim und Unterdigisheim nach Oberdigisheim bis zum Stausee gut zu bewältigen, doch der letzte Anstieg nach Obernheim leerte bei den Kindern die letzten Kraftreserven. Der Applaus vieler Eltern bei der Ankunft im Schulhof war ihnen sicher.