Gemeinderat: Die Bürger fahren insgesamt angepasst

Von Anne Retter

Obernheim. Seit rund sechs Jahren setzt die Gemeinde Obernheim eine Anzeigetafel ein, die in einem festgelegten Turnus an 25 unterschiedlichen Standorten im Dorf platziert wird. Sie soll zur Verkehrssicherheit beitragen, indem sie Autofahrer darauf hinweist, wie angemessen ihre Geschwindigkeit im Vergleich zur örtlichen Vorgabe ist. Ein lächelnder "Smiley" signalisiert: Alles in Ordnung. Für Raser blinkt die Tafel warnend. Ergebnis der Auswertung: Laut Speicherdaten fahren die meisten Obernheimer in angemessenem Tempo.

Wegen technischer Probleme hat es nun einige Zeit gedauert, bis dem Gemeinderat erstmals die Daten der mobilen Geschwindigkeitsmessanlage vorgelegt wurden. Dieselbe wird zwischen März und November, je nach Wetter, anhand eines Plans vom Bauhof im Ortsgebiet aufgestellt – jeweils von Montag bis Montag. Die Bevölkerung kann zusätzliche Standorte vorschlagen. Schulferien und Schuljahresbeginn werden außerdem bei der Aufstellung der Tafel berücksichtigt, um Kindern eine höhere Sicherheit zu bieten.

Eine gewisse Unschärfe war diesmal nicht zu vermeiden

Der Gemeinderat musste eine gewisse Unschärfe der Messdaten hinnehmen, die aufgrund einer unzureichenden Einstellung der Anlage durch die Erfassung von Fußgängern und Radfahrern entstanden ist. Dennoch wurde an den exemplarisch ausgewerteten Zeiträumen aus den beiden vergangenen Jahren deutlich: Die meisten Autofahrer sind innerhalb des Ortes mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs oder bremsen, wenn die Tafel sie auf Überschreitungen hinweist. "Damit erfüllt die Anlage den erhofften Zweck", befand Bürgermeister Josef Ungermann.

Regelmäßig zu schnell gefahren wird allerdings im Weiler Tanneck und an den Ortsausfahren, wenn Fahrzeuge aus Richtung Meßstetten und von Harras her nach Obernheim kommen. Vereinzelt wurden auch stark überhöhte Tempowerte von mehr als 100 Stundenkilometern erfasst. "Hier zeigt sich, dass es dann meist zwei oder mehr Fahrzeuge hintereinander sind, die diese Spitzen verursachen", erklärte Bürgermeister Josef Ungermann. Sein Fazit: "Meistens ist das nachts der Fall. Viel tun kann man da nicht; illegale Autorennen gibt es sicherlich auch bei uns." Künftig wird die Verwaltung dem Gemeinderat jährlich einen Bericht über die Messergebnisse vorlegen.