Der DLRG Obernheim droht die Auflösung / Nachfolger für Schatzmeisterin gesucht
Von Martin Kistner
Obernheim. Die Obernheimer Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) steht womöglich vor der Auflösung. Grund ist ein chronischer Mangel an Aktiven, der Anlass eine Personalie: Die bisherige Schatzmeisterin tritt ab; einen Nachfolger gibt es nicht.
Am 6. März wird die Ortsgruppe ihre Hauptversammlung veranstalten und dabei die Hälfte ihrer Vorstandsmannschaft neu wählen. Die amtierende Schatzmeisterin hat bereits signalisiert, dass sie nicht mehr für den Posten zur Verfügung steht; die Suche des Vorsitzenden Frank Härter nach einem Nachfolger blieb bisher ergebnislos: Weder der direkten Anfrage bei mehreren Mitgliedern noch dem Appell auf Gemeindeebene war Erfolg beschieden.
Sollte sich nicht spätestens in der Hauptversammlung ein neuer Schatzmeister finden, dann, so sieht es die Satzung vor, müsste die Ortsgruppe die Führung der Vereinsgeschäfte an den DLRG-Bezirksverband delegieren und hätte dann ein Jahr Galgenfrist, um die Reihen des Vorstandsteams zu füllen.
Von dieser Möglichkeit wird die DLRG Obernheim aber wahrscheinlich keinen Gebrauch machen – Frank Härter hat bereits zu erkennen gegeben, dass er sich von einem Aufschub nichts verspricht. Das Problem ist in seinen Augen ein grundsätzliches: Seit Jahren schwinde in Obernheim die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu betätigen, und das bekomme nicht nur die DLRG, sondern auch andere Vereine zu spüren.
Beispiele: Die Anfängerschwimmkurse, welche die DLRG in früheren Jahren anbot, haben letztmals 2011 stattgefunden – danach standen nie wieder genug Helfer zur Verfügung: Zehn bis zwölf, erklärt Härter, seien erforderlich, um am Becken die Sicherheit von etwa 20 kleinen Nichtschwimmern zu gewährleisten; fünf oder sechs genügten nicht: "Das können wir nicht verantworten; das ist zu riskant."
Rettungsschwimmkurse kann in Obernheim theoretisch einer geben, nämlich Härter selbst – doch es fehlt an Interessenten. Dass sich daran etwas ändern könnte, wagt der Ortsgruppenvorsitzende nicht zu hoffen; der Trend geht allzu offensichtlich in die andere Richtung.
Dass nicht nur die Obernheimer derartige Probleme haben, ist Härter bewusst. Aus diesem Grund mag er auch den Bezirk nicht in Anspruch nehmen: "Auch das sind zu einem guten Teil Altgediente und seit über 30 Jahren dabei. Die haben dieselben Sorgen wie wir." Sollte sich also bis zum 6. März kein Ersatz für die bisherige Kassenwartin finden, dann ist Härter entschlossen, die Vereinsauflösung auf die Agenda zu setzen: "Lieber eine Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende."
Weitere Informationen: Die Hauptversammlung der DLRG Obernheim findet am Freitag, 6. März, im Gasthaus Krone statt und beginnt um 20 Uhr.
