Stephanie Simon dirigierte im Wechsel mit Julian Horn den Chor "Cantanti Amabili" in St. Afra. Foto: Hoffmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Kammerchor "Cantanti Amabili" führt die Zuhörer in der Kirche St. Afra musikalisch auf den Leidensweg Christi

Von Volkmar Hoffmann Obernheim. Der Kammerchor "Cantanti Amabili" hatte sich die Kirche St. Afra in Obernheim auserkoren, um die Zuhörer bei einer Erstaufführung mit Orgel, Chor und Solisten auf den Leidensweg Christi in der Passionszeit hinzuführen.Die Kreuze in der Kirche waren mit Tüchern verhüllt, Stille herrschte im Kirchenschiff, und dann traten 17 Frauen und Männer ganz in Schwarz gekleidet vor den Altar und stimmten das Publikum mit innigem Chorgesang inhaltlich auf die bevorstehende Karwoche ein.

Schon beim ersten Lied "Ubi Caritas" vermittelte der Chor, dirigiert von Julian Horn, mit kristallklarer Intonation einen festlichen, feierlichen Ausdruck, gefolgt vom Psalmlied "Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt", wobei Horn solo sang und Stephanie Simon dirigierte.

Sehr transparent und virtuos folgten von Anton Bruckner "In monte Oliveti" und "In jener letzten Nacht am Ölberg... gekreuzigt wurde er für uns". Dieser Vortrag rührte zutiefst. Nach einem Orgelvorspiel von Johann Sebastian Bach, gespielt von Albert Wochner, erklang "O Mensch bewein dein Sünde groß" von den Sängern. Hohe Ansprüche stellten auch die weiteren Vorträge wie "O Be Joyful In The Lord", "God So Loved The World" und "Confitebor". Dabei zeigten die Vortragenden eine glanzvolle Leistung mit einer präzis geführten Hand und souveräner Übersicht der Dirigentin Stephanie Simon. Auch das Orgelspiel kam nicht zu kurz bei "Magnificat" und den zwei Sätzen der Orgelsonate 1 op. 65 von Felix Mendelssohn-Bartholdy, mit denen sich Albert Wochner überzeugend und mit dynamischen Abstufungen auseinandergesetzt hat. Insgesamt hatten die Vorträge einen meditativen Charakter. Der Chor überzeugte und machte seinem Namen alle Ehre. Die Chorleitung mit Stephanie Simon und Julian Horn demonstrierte, wie wirkungsvoll Chorarbeit ist, denn es gab faszinierende Momente zwischen Sopran und Bass und der ergreifenden Klage des Tenors. Für die glanzvolle Leistung gab es zum Schluss kräftigen Beifall. Eine weitere Aufführung gibt es am Samstag, 12. April, ab 19 Uhr in der Kirche St. Johannes in Bärenthal.