Madlen Eisele und Stefanie Holike (von links) haben über die offene Jugendarbeit in Obernheim berichtet. Foto: Deregowski Foto: Schwarzwälder-Bote

Mitarbeiterinnen des Diasporahauses berichten im Obernheimer Gemeinderat / Probleme mit Vandalismus

Von Renate Deregowski

Obernheim. Mit einem vielfältigen Angebot für Kinder und Jugendliche punktet die offene Jugendarbeit in Obernheim.

Dieses wird nicht nur gut angenommen, auch die Mitarbeiter sind gerne in der Gemeinde tätig, wie der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung erfahren hat. Peter Ilg, Geschäftsbereichsleiter des Diasporahauses Bietenhausen für Albstadt, hat nach eigenen Angaben mit mehr als 90 Mitarbeitern zu tun. In Obernheim seien sie recht ausgeglichen und zufrieden, berichtete er. Stefanie Holike konnte das nur bestätigen: "Uns macht die Arbeit Spaß. Wir sind stolz darauf, hier arbeiten zu dürfen." Gemeinsam mit ihrer Kollegin Madlen Eisele stellte sie die Kinder- und Jugendarbeit des vergangenen Jahres in Obernheim vor.

Es gebe nur wenige Kinder, die sie nicht kenne, sagte Holike. Zu Anfang jedes Schuljahres besuche sie die Klassen und informiere die Kinder über das Angebot. Außerdem habe sie auch außerhalb der Gruppenangebote ein offenes Ohr für die Heranwachsenden. Wichtig sei die Vermittlung sozialer Kompetenz, die auch Konfliktlösung beinhalte.

Die Gruppenangebote in Obernheim sind zweigeteilt: Es gibt ein Angebot für Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren, das in der Regel von 20 Kindern besucht wird, zudem eins für Jugendliche ab der fünften Schulklasse. Bei diesem variiert die Teilnehmerzahl zwischen fünf und 15 Besuchern. "Richtig toll angenommen" wurden laut Holike die Kinder- und Jugenddisko und die Sportnacht mit Fußballturnier. Zudem hat die gemeinwesenorientierte offene Jugendarbeit ihre Kooperation mit der Schule im Jahr 2014 intensiviert.

Holike nutzt hierbei auch den Umstand, dass sie freitags an der Obernheimer Schule ist und sich dadurch kurze Wege zur Schulleiterin Margaretha Pehlke ergeben. Mit Obernheimer Vereinen besteht ebenfalls ein enger Kontakt.

Für den Jugendraum ist Madlen Eisele zuständig. Sie vertritt zudem Nadja Damang während deren Elternzeit. Im vergangenen Jahr kam es dort zu Unruhen und Sachbeschädigungen. Als Grund führte Eisele einen Generationenwechsel der Besucher an. Gespräche mit den Jugendlichen hätten jedoch eine Entspannung der Situation erreicht.

In Zusammenarbeit mit den Nusplingern entstehen regelmäßig Großprojekte. Diese sind in verschiedene Stationen aufgeteilt. Im vergangenen Jahr bildete das Thema Sucht den Schwerpunkt. Auch in diesem Jahr haben die Mitarbeiterinnen wieder zahlreiche Unternehmungen für die Kinder und Jugendlichen geplant. Eisele will das Thema Feuer und Brandschutz im Jugendraum aufnehmen, im Herbst soll ein Kreativcamp stattfinden, und auch die Sportnacht sowie das Zeltspektakel werden fortgeführt.

Gemeinderat Lothar Flad lobte das Engagement, kritisierte aber im gleichen Zug die aus seiner Sicht unzureichende Öffentlichkeitsarbeit. Holike entgegnete, dass das Jugendbüro sich um Veröffentlichungen bemühe, diese jedoch nicht garantieren könne. "Wie sieht es morgens vor der Halle aus, wenn Sie aufschließen?", fragte Joachim Schnell Schulleiterin Pehlke und spielte damit auf Verschmutzungen durch Jugendliche an, die er dort immer wieder beobachtet hatte. Pehlke hatte erfreuliche Nachrichten: Vor sechs Wochen sei es dort schlagartig sauber gewesen und seither so geblieben.

Wichtig sei der wachsame Bürger, fügte Bürgermeister Josef Ungermann an, und dass es manchmal etwas nütze, wenn man etwas sage. Die offene Jugendarbeit lobte er: "Das Geld ist hier richtig investiert."