Gemeinderat passt Benutzerentgelte an: nach oben / Häuslebauer müssen Mehrausgaben einkalkulieren

Von Renate Deregowski

Obernheim. Die Gebühren für Abwasser, die Benutzung der Erddeponie "Eschental", das Bestattungswesen und den Wasserverbrauch sollen steigen – das hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Verwaltung vorgeschlagen.

Einen großen Gebührensprung soll die Benutzung der Erddeponie machen. Seit Anfang 2013 beträgt die Gebühr für alle Abfallarten pro Kubikmeter 7,50 Euro; der Bedarf liegt laut der vorgelegten Kalkulation für 2013 bei 9,89 Euro. Für 2015 würde die Schere bei gleichbleibender Gebühr sehr viel stärker auseinander gehen: Die Verwaltung gibt eine kalkulierte Benutzungsgebühr von 18,32 Euro an – also beinahe eine Verdopplung der Gebührenobergrenze.

Bürgermeister Josef Ungermann betonte, dass es bei der Erddeponie eine "gewaltige Unterdeckung" gibt, und deshalb auf jeden Fall ein großer Schritt gemacht werden müsse.

Weite Wege für Bauaushub lohnen nicht

Auf Nachfrage seitens des Gremiums begründete er die Erhöhung damit, dass es selbst bei einem wesentlich höheren Betrag eher lohne, Material am Ort abzuliefern, als dieses weit fort zu fahren. Außerdem handle es sich meist um einmalige Kosten, etwa bei einem Hausbau. Häuslebauer müssten bei einem durchschnittlichen Gebäude rund 1500 Euro Mehrausgaben einkalkulieren so die Verwaltung.

Wo ebenfalls keine Kostendeckung erreicht wird, ist im Bestattungswesen: 2012 lag der Deckungsgrad bei 29,2 Prozent, 2013 bei 48,8 Prozent. In den einzelnen Posten fällt dieser allerdings sehr unterschiedlich aus, weshalb vom Gremium vorgeschlagen wurde, die Posten mit einem Deckungsgrad bei rund 30 Prozent oder weniger genauer zu betrachten. Dies ist beispielsweise beim Reihengrab der Fall.

Auf etwa dem selben Niveau bleiben wird die Schmutzwassergebühr: Mit 2,6734 Euro sinken die Kosten 2015 um rund einen Cent. Die Niederschlagsgebühr liegt laut der Kalkulation für 2015 bei 0,2717 Euro. Bei der Wasserverbrauchsgebühr – auch Wasserzins – möchte es die Verwaltung Straßberg oder Stetten am kalten Markt nachmachen: Die Zählergrundgebühr soll um einen kleinen Betrag – etwa einen Euro monatlich – erhöht werden, dafür soll die Verbrauchsgebühr sinken. Dieser Vorschlag stieß auf positive Resonanz. Wie die Verwaltung ebenfalls mitteilte, sollen auch die Benutzungsgebühren und Entgelte für den Eigenbetrieb "Mehrzweckhalle mit Schwimmbad" neu berechnet werden. Dies sei nötig in Hinblick auf dessen Umwandlung in einen Regiebetrieb. Außerdem sei erforderlich, die Verwaltungsgebührensatzung neu zu beschließen. Zahlen lagen für beide Positionen in der Sitzung nicht vor.