Das Prunkstück im neuen Kindergarten ist die Küche. Dort wird das Mittagessen zubereitet. Fotos: Holbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Arbeiten im neuen Obernheimer Kindergarten gehen ihrem Ende entgegen / Start für den 24. Februar geplant

Von Christoph Holbein

Obernheim. Bürgermeister Josef Ungermann kommt fast ins Schwärmen: "Das ist ein gelungener Bau – freundlich, hell, farbig und kindgerecht." Und was ihn besonders freut, der neue Kindergarten in Obernheim ist innen fertig. Jetzt sind die Kräfte dabei, die Räume zu reinigen und zu putzen.

Entstanden sind vier Gruppenräume. Zudem verfügt jeder Gruppenraum noch über einen Nebenraum, in dem die Erzieherinnen in kleineren Gruppen arbeiten können. Zwei Funktionsräume fürs Basteln und Malen ergänzen das Raumangebot. Frisch installiert sind für den Alt- und Neubauteil auch die Toilettenanlagen – mit Wickelplatz und Kleinkind-WC. Jeder Toilettenraum verfügt über eine Dusche für kleinere und größere Kinder. In den ehemaligen Pfarrsaal ist ein Bewegungsraum eingezogen.

Außerdem haben die Erzieherinnen einen Personal- und einen Besprechungsraum. Es gibt eine Garderobe, einen Putzraum und einen kleinen Lagerraum. Kernstück ist die Küche mit Herd, Backofen, Mikrowelle, Abzug und Konvektomat, um das Essen für die Kinder zu erwärmen. Die Mensa vor der Küche lässt sich zu einem großen Raum erweitern, indem eine Faltwand geöffnet und der angrenzende Gruppenraum dazu genommen wird. Die Heizung funktioniert mittels Pellets, unterstützt von zwei Solarmodulen auf dem Dach. Im Neubau wärmt eine Fußbodenheizung, im Altbau herkömmliche Heizkörper. Schallschutzdecken sorgen für die nötige Ruhe. "Gemeinde und Kirchengemeinde sind froh, dass der Kindergarten jetzt bezugsfertig ist", betont Ungermann, der sich darüber freut, dass politische und kirchliche Gemeinde gemeinsam das Projekt "sehr harmonisch" durchgezogen haben.

Alles soll fertig sein bis zu den Sommerferien

Der Außenbereich ist noch nicht fertig. Sobald das Wetter es zulässt, soll im Albin-Moser-Weg mit dem Anlegen der Parkplätze oben und unten begonnen werden. Im Frühling soll auch mit dem Außenspielbereich gestartet werden. Bis zu den Sommerferien sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Für den Kindergarten und die Außenanlagen sind die Kosten auf 1,4 Millionen Euro geschätzt. Damit liegt das Vorhaben aufgrund des Außenspielbereichs etwas über der Kalkulation. "Wir wollten aber Bau und Außenanlagen miteinander machen", erklärt der Bürgermeister, der von einem "erheblichen" Spendenaufkommen in Höhe von rund 45 000 Euro für den Kindergartenbau berichtet – darunter eine Großspende mit 25 000 Euro aus der Hildegard-und-Katharina-Hermle-Stiftung.

Der Einzug in das neue Gebäude ist für den Freitag, 21. Februar, vorgesehen. Der Betrieb soll dann am Montag, 24. Februar, losgehen. Bis dahin werden schon einige Dinge Stück für Stück umgezogen. Am Freitag, 21. Februar, bleibt deshalb der Kindergarten geschlossen, damit es möglich ist, mit Hilfe der Eltern und des Roten Kreuzes in die neuen Räume zu ziehen.

Das Mittagessen im neuen Kindergarten lässt sich täglich buchen – bis 9 Uhr am gleichen Tag. Eltern haben dafür 2,50 Euro pro Mahlzeit zu zahlen. Zum Essen dürfen auch die Grundschüler kommen; sie werden vor und nach der Schule betreut.

Derweil ist Bürgermeister Ungermann zufrieden: "Das Bauwerk ist geglückt. Jetzt hoffen wir auf einen guten Betrieb, und dass die Eltern den neuen Kindergarten annehmen. Der zwischenzeitliche Ärger mit dem Bau ist vergessen." Durch den Erwerb der Gebäude 1 und 11 im Albin-Moser-Weg lässt sich die Gesamtsituation dort gestalten.

(hol). Der neue Obernheimer Kindergarten geht zunächst mit drei Gruppen in Betrieb: einer Krippengruppe und zwei altersgemischten Gruppen. Ab Mitte Februar kommt zusätzliches Personal: eine Erzieherin und eine Kinderpflegerin, zudem hat das vorhandene Personal bei den Dienstzeiten zeitlich aufgestockt, damit es möglich ist, das neue Betreuungsangebot zu offerieren. Der Kindergarten hat von 7 bis 16 Uhr durchgehend geöffnet. Im neuen Haus ist es machbar, einjährige Kinder ab dem 13. Lebensmonat aufzunehmen. Es stehen 20 Plätze für Kinder, die jünger als drei Jahre sind, zur Verfügung, davon zehn Plätze für Sprösslinge, die jünger als zwei Jahre sind. Beim Start beginnt die Einrichtung mit sieben Krippenkindern. Insgesamt besuchen 42 Sprösslinge den Kindergarten. Bis Sommer sind weitere Zugänge im Krippenbereich angemeldet.

"Wir müssen sehen, wie viele Anmeldungen es dann für das neue Kindergartenjahr sind, eventuell eröffnen wir ab September eine vierte Gruppe als Kleingruppe mit 15 Plätzen für die Kinder, die älter als drei Jahre sind", erläutert Bürgermeister Josef Ungermann.

Mit den neuen Öffnungszeiten kommt der Kindergarten auf eine Betreuungszeit in der Woche, die bei mehr als 40 Stunden liegt.

(hol). Die Feierlichkeiten zur Einweihung des neuen Obernheimer Kindergartens finden am Sonntag, 14. September, statt. Daran beteiligen sich die Vereine des Orts. Es beginnt um 9 Uhr mit einem Festgottesdienst, mitgestaltet von den Kindergartenkindern, die danach in den Kindergarten ziehen, während die Erwachsenen in der Kirche noch ihre Ansprachen halten. Anschließend wird das neue Gebäude gesegnet, und es gibt einen Tag der offenen Tür, gleichzeitig werden in der Festhalle ein Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen serviert.

Der Tag ist von den Obernheimer Vereinen organisiert mit Musik und einem Rahmenprogramm für die Kinder. Die Feuerwehr sorgt für einen Shuttle-Verkehr zwischen der Festhalle und dem Kindergarten. Bis dahin soll der gesamte Bereich im Albin-Moser-Weg mit den Parkplätzen und dem Außenspielbereich fertig gestellt sein.