Foto: Zeger

Fasnet soll wieder zu Heimatfest werden. Verschiedene Aufführungen sorgen für Unterhaltung.

Oberndorf - Der Präsident der Oberndorfer Narrenzunft Eberhard Schmid ging kurz auf die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2015 ein und stellte fest, dass der Bürgerball wieder Höhepunkt der Saalfasnet gewesen war. Auch auf den guten Baufortschritt – dank großzügiger Sponsoren – am Werkstattgebäude konnte verwiesen werden. Mit der Bitte, die Fasnet mitzugestalten und sie wieder zu einem Heimatfest zu machen, schloss er seinen Rückblick.

Die neue Plakette vorzustellen war Hans-Jörg Kopf vorbehalten.  Doch dann, "aus gegebenem Anlass", sprach "Professor Mummel" zur "furzologischen Psychologie des Loches". Was ist ein Loch, war die Grundfrage. Warum gibt es keine halben Löcher und was geschieht, wenn man ein Loch zustopft? Diese "Vorlesung" wurde mit wieherndem Gelächter gehört und brüllendem Applaus belohnt.

"Der Narrenmarsch darf erklingen, die Fasnet 2016 ist somit eröffnet", damit gab Schmid den Startschuss zum zweiten Teil der Versammlung.  Die Narrenkapelle vom Lindenhof machte den Anfang mit bewährtem Programm.  Der Zeremonienmeister stellte zur Melodie des kubanischen Volksliedes "Quantanamera" fest, dass uns eigentlich die Fasnet das ganze Jahr über begleitet, so auch wenn man sein "Kleidle" "Narreng’wandanamera" nennt.

Das Bier floss

Die Bernd-Kromer-Combo war auch diesmal wieder mit von der Partie und mit einem neuen Fasnetslied, gedichtet vom "Boss", fasste sie den schnellen Lauf der Zeit zusammen: "Wie schnell is Aschermittwoch und alles is vorbei, wenn’s Leben scho so kurz is, könnt no net länger Fasnet sei".

Anschließend unterhielten sich die "Vorarbeiter", "Ebse" und der "Boss", mit nagelneuen Schutzhelmen über die Narrenwerkstatt, ihre eventuellen Sponsoren und was man daraus machen könnte. Eine "Hoffmeyer"-Bademodenschau der Sonderklasse mit "Georgine", "Gunie", "Frank", "Thilo" und natürlich "Margitche" versetzte das Publikum in Hochstimmung. Auch der Gedanke, den Tieren am "Elefantenplatz" ein Zuhause zu verschaffen, kam auf, dargestellt durch zwei drollige Elefäntchen und deren Dompteur.

Das Problem des Hausmeisters wurde schnell gelöst und allein der Gedanke an ein "Zunftbahnhöfle" ließ die Fantasie wuchern. Manch ankommende Fahrgäste, wie "Inge" oder "Walle" aus dem ICE mit Halt im Webertal, galt es hier zu empfangen. Die "Bauarbeiter" versprachen, mit ihren Elferratskollegen die Helme während der gesamten Fasnet wegen des Gemeinschaftsgefühls zu tragen. Auch das Publikum konnte diese Kopfbedeckung erstehen. Der große "Chor der Helme" fand auf der Bühne kaum Platz, sein Lied vorzutragen.

Noch waren die Nutzungsmöglichkeiten der Narrenwerkstatt nicht erschöpft. Sollte man im Herbst nicht einen Almabtrieb vom Lindenhof organisieren? Was braucht man dazu? Kellnerinnen, einen Schenkkellner, ein Fass Bier und jemanden, der dieses anzapft. Bürgermeister Hermann Acker ließ sich nicht lange bitten, zwei Schläge – und das Bier floss. Das Fest konnte beginnen.

Dass Elferräte "Hannes und der Bürgermeister" auf lokale Gegebenheiten ummünzen können, stellten "Mummel" und der "Marco" manchmal Zwerchfell erschütternd unter Beweis. Der "Almabtrieb" sollte diese exzellente Gesambühnenschau abrunden. Wo keine Kühe den Berg runterkommen, marschieren eben Bennerrössle in den Saal. Mit einem "Rössleballett" auf die Melodie "Zirkus Renz" wurde das große Finale eingeläutet.Alle, die sich kaum vorstellbar viel Arbeit gemacht hatten, um die Fasnet total närrisch zu beginnen, durften zu Recht tosenden Applaus genießen.