Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem, ob der Rüstungskonzern aus Oberndorf mit Parteispenden den Weg für Waffenlieferungen nach Mexiko ebnen wollte. Foto: dpa

Verteidigungsministerium will Ermittlungen gegen Heckler & Koch berücksichtigen.

Oberndorf/Berlin - Das Verteidigungsministerium will die Ermittlungen gegen den Waffenhersteller Heckler & Koch bei der Vergabe von Rüstungsaufträgen berücksichtigen.

»Die laufenden Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart sind als Indiz grundsätzlich bei der Überprüfung der Eignung der Firma Heckler & Koch für künftige öffentliche Auftragsvergaben zu würdigen«, zitierte das ARD-Magazin »Report Mainz« am Mittwoch aus einer Antwort des Ministeriums. Ein weiteres Indiz für die Eignung der Firma sei allerdings auch, dass es eine »langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit« mit Heckler & Koch gebe.

Heckler & Koch erhielt in den vergangenen zehn Jahren nach Angaben des Verteidigungsministeriums mehr als 900 Direktaufträge sowie elf Forschungsaufträge. Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem, ob der Rüstungskonzern aus Oberndorf mit Parteispenden den Weg für Waffenlieferungen nach Mexiko ebnen wollte. Politiker von SPD und Grünen forderten im Interview von »Report Mainz«, die Bundesregierung dürfe dem Unternehmen keine Aufträge mehr geben.

Heckler & Koch warf dem ARD-Politmagazin eine tendenziöse und skandalisierende Berichterstattung vor. In der Sendung solle offensichtlich ein Skandal aufgedeckt werden, »den es nicht gibt«. Heckler & Koch hat den Verdacht der Staatsanwaltschaft in allen Punkten zurückgewiesen.